Globale Gesundheit in Gefahr: WHO warnt vor schweren Folgen durch US-Hilfskürzungen

Morten Lyhne Petersen

11 Stunden vor

|

18/03/2025
Welt
Foto: Skorzewiak / Shutterstock.com
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Die Weltgesundheitsorganisation warnt davor, dass Kürzungen der US-Auslandshilfe jahrzehntelangen Fortschritt zunichtemachen könnten.

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Die weltweite Gesundheitsversorgung hat seit langem von internationalen Kooperationen und großzügiger Finanzierung profitiert, insbesondere durch Länder wie die Vereinigten Staaten. Diese Unterstützung war entscheidend im Kampf gegen Krankheiten wie HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose und führte zu erheblichen Fortschritten bei der Senkung der Sterblichkeits- und Infektionsraten.

Drastische Warnung der WHO

Am 17. März 2025 äußerte sich Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), besorgt über die Entscheidung der US-Regierung, ihre Auslandshilfe zu kürzen. Er betonte, dass diese Einsparungen Jahrzehnte an Fortschritt in globalen Gesundheitsprogrammen gefährden könnten, wie Digi24 berichtet.

Auswirkungen auf HIV/AIDS-Programme

Die Vereinigten Staaten haben in der Vergangenheit maßgeblich zur Bekämpfung von HIV/AIDS beigetragen, insbesondere durch das „President’s Emergency Plan for AIDS Relief“ (PEPFAR). Dr. Ghebreyesus warnte, dass die jüngsten Kürzungen „20 Jahre Fortschritt zunichtemachen könnten, was zu über zehn Millionen zusätzlichen HIV-Fällen und drei Millionen HIV-bedingten Todesfällen führen würde – dreimal so viele wie im vergangenen Jahr.“ Diese besorgniserregende Prognose verdeutlicht das Risiko einer Wiederaufflammen der Epidemie, insbesondere in Regionen, die stark auf die US-Hilfe angewiesen sind.

Gefahren durch Malaria und Tuberkulose

Neben HIV/AIDS bedrohen die finanziellen Kürzungen auch die Bekämpfung von Malaria und Tuberkulose. In den letzten 20 Jahren hat die US-Hilfe etwa 2,2 Milliarden Malariafälle verhindert und 12,7 Millionen Menschenleben gerettet. Sollte die Finanzierung weiter eingeschränkt werden, könnte es laut Dr. Ghebreyesus „allein in diesem Jahr zu 15 Millionen zusätzlichen Malariafällen und 107.000 Todesfällen kommen.“ Ebenso erleben 27 Länder in Afrika und Asien einen „dramatischen Zusammenbruch“ ihrer Tuberkulose-Präventions-, Behandlungs- und Überwachungssysteme, was eine verstärkte Verbreitung und höhere Sterblichkeitsraten nach sich ziehen könnte.

Aufruf zur globalen Solidarität

Angesichts dieser Herausforderungen forderte Dr. Ghebreyesus die USA auf, ihre Unterstützung für globale Gesundheitsprogramme zu überdenken. Gleichzeitig rief er andere Geberländer dazu auf, ihr Engagement zu verstärken: „Die WHO hat sich seit Langem dafür eingesetzt, dass alle Länder ihre nationalen Gesundheitsausgaben schrittweise erhöhen – und heute ist dies wichtiger denn je.“ Diese Mahnung unterstreicht die Dringlichkeit einer gemeinsamen internationalen Reaktion, um die Finanzierungslücke zu schließen und eine drohende Gesundheitskrise zu verhindern.

Die Kürzung der US-Hilfe zeigt, wie fragil der weltweite Fortschritt im Gesundheitswesen ist und wie eng die Länder bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten miteinander verbunden sind. Nur durch anhaltendes Engagement und internationale Zusammenarbeit kann sichergestellt werden, dass die hart erkämpften Erfolge der letzten Jahrzehnte nicht verloren gehen.