Haarreste in Zähnen: Löwen in Kenia jagten nicht nur Menschen

Olivia Rosenberg

5 Wochen vor

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14/10/2024
Welt
Foto: Shutterstock
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DNA-Analyse der Tsavo-Löwen.

In den 1890er Jahren verbreitete ein Löwenpaar in der Tsavo-Region Kenias Angst und Schrecken. Mindestens 70 Menschen fielen den Raubkatzen zum Opfer, bevor sie 1898 erschossen wurden.

Eine neue Studie von Wissenschaftlern der University of Illinois Urbana-Champaign hat nun die DNA von Haaren untersucht, die in den Zähnen dieser Löwen gefunden wurden.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Tiere nicht nur von Menschen ernährten, sondern eine Vielzahl anderer Säugetiere jagten, darunter Giraffen, Oryx-Antilopen, Wasserböcke und sogar andere Löwen.

Wie Spektrum berichtet, wurden die Überreste der Tsavo-Löwen, die im Field Museum of Natural History in Chicago aufbewahrt werden, genauer analysiert.

Dabei wurden Haarreste in den Zahnzwischenräumen und Zahnhöhlen entdeckt, die durch Brüche und Abnutzung entstanden waren.

Die Analyse der Haar-DNA ergab, dass die Löwen eine vielfältige Beute hatten, was auf die Flexibilität ihrer Ernährung hinweist.

Interessanterweise fanden sich Hinweise darauf, dass eines der Löwenmännchen sogar Nachwuchs der eigenen Art gefressen hat. Die Studie soll auch helfen, Veränderungen in den Ökosystemen über die Zeit besser zu verstehen.

Die Entdeckung bietet neue Einblicke in das Verhalten der berüchtigten Tsavo-Löwen und zeigt, dass sie nicht ausschließlich Menschen jagten, sondern ihre Beute vielfältig war.

Dies könnte Rückschlüsse auf das damalige Ökosystem und die Anpassungsfähigkeit der Löwen liefern.