Kim Jong Un behauptet, die USA errichten eine „asiatische NATO“

Kathrine Frich

2 Tage vor

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18/11/2024
Welt
Photo: Shutterstock
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Er forderte zudem eine unbegrenzte Erweiterung des nordkoreanischen Atomprogramms.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat die Vereinigten Staaten für ihre militärischen Allianzen mit Südkorea und Japan scharf kritisiert.

Er warf den USA vor, eine „asiatische NATO“ aufzubauen, und rief zu einer unbegrenzten Erweiterung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms auf. Diese Äußerungen wurden von Politico berichtet, nachdem Kim am Freitag auf einer Militärkonferenz gesprochen hatte.

Kim verurteilte die USA für ihre verstärkten Strategien zur nuklearen Abschreckung in Zusammenarbeit mit Südkorea und die zunehmende militärische Kooperation mit Japan. Er behauptete, diese Maßnahmen destabilisierten die Region und verschärften die Spannungen.

Laut Digi24 kritisierte Kim zudem die Unterstützung der USA für die Ukraine im Krieg gegen Russland. Er beschuldigte Washington, die Ukraine als Stellvertreter im Konflikt mit Russland zu benutzen, um den amerikanischen Einfluss auszuweiten.

Ein neuer Kalter Krieg

In den letzten Monaten hat Kim die Beziehungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin vertieft. Er bezeichnete Nordkorea und Russland als Verbündete in einem von ihm so genannten „neuen Kalten Krieg“.

Nordkorea hat den Fokus auf den Ukraine-Krieg genutzt, um sein Atomwaffenprogramm weiter voranzutreiben. Das Arsenal umfasst mittlerweile Systeme, die Südkorea ins Visier nehmen können, sowie Interkontinentalraketen, die das US-Festland erreichen könnten.

Bisher hat Kim nicht zugegeben, Russland Waffen oder Truppen bereitzustellen. Experten befürchten jedoch, dass Nordkorea im Gegenzug für Unterstützung fortschrittliche russische Militärtechnologie erhalten könnte.

Kim vermied es, sich zu Donald Trumps jüngstem Wahlsieg zu äußern. Nordkoreanische Medien haben die Nachricht bisher nicht gemeldet. Während Trumps erster Amtszeit traf sich Kim dreimal mit ihm, doch die Gespräche scheiterten an Differenzen über Sanktionen und nukleare Abrüstung.

Experten gehen davon aus, dass eine Rückkehr zu solcher Diplomatie unwahrscheinlich ist. Die Sicherheitslage hat sich seit 2018 erheblich verändert. Der Ukraine-Krieg und die geschwächte Durchsetzung von Sanktionen gegen Nordkorea erschweren Verhandlungen.

Kim hat seine Drohungen gegen Südkorea verstärkt, Bemühungen zur Versöhnung aufgegeben und mit nuklearer Vergeltung bei Provokationen gedroht.

Nordkorea setzt zudem psychologische und elektronische Kriegsführung ein, darunter die Störung von GPS-Signalen nahe Südkoreas größtem Flughafen und das Versenden von mit Müll gefüllten Ballons über die Grenze.