Ein hitziger Schlagabtausch ist zwischen Elon Musk und dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz entbrannt, nachdem Scholz Äußerungen verurteilte, die die Meinungsfreiheit zur Förderung rechtsextremer Ansichten nutzen.
Der Streit entstand, nachdem Musk während der Feierlichkeiten zur Amtseinführung von Donald Trump eine umstrittene Handgeste gemacht hatte, die Kritiker laut Hotnews.ro mit einem Nazi-Gruß in Verbindung brachten.
Scholz erklärte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos: „Wir haben Meinungsfreiheit in Europa und Deutschland. Jeder kann sagen, was er will, sogar Milliardäre. Aber was wir nicht akzeptieren, ist die Unterstützung rechtsextremer Positionen.“
Musk reagierte auf Scholz' Äußerungen mit einem abfälligen Beitrag auf X und nannte den deutschen Kanzler „Oaf Schitz“, ein Ausdruck, der im Deutschen keine Bedeutung hat, aber an eine englische Vulgarität erinnert.
Musks wachsende politische Einmischung
Dies ist nicht das erste Mal, dass Musk Scholz ins Visier nimmt.
Zuvor kritisierte er den Kanzler nach einem tödlichen Angriff auf einem deutschen Weihnachtsmarkt als „inkompetenten Narren“ und forderte seinen Rücktritt.
Musk hat zudem Kritik auf sich gezogen, weil er offen die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) vor den Wahlen im nächsten Monat unterstützt hat.
Seine Unterstützung für die AfD, die eine Nähe zur Trump-Regierung zeigt, hat in Berlin Besorgnis ausgelöst. Trotz des wachsenden Drucks nutzt die deutsche Regierung weiterhin Musks Plattform X.
Europäische Untersuchung der Inhaltsmoderation auf X
Die Europäische Kommission intensiviert ihre Untersuchung von X auf mögliche Verstöße gegen die EU-Gesetze zur Inhaltsmoderation.
Bedenken wurden insbesondere hinsichtlich von Musks live übertragenem Gespräch mit Alice Weidel, der AfD-Vorsitzenden, geäußert. Die Kommission prüft, ob dabei Desinformationen verbreitet wurden.
Musk war zuvor bereits mit dem ehemaligen EU-Kommissar für digitale Dienste, Thierry Breton, über die Einhaltung der EU-Vorschriften aneinandergeraten.
In der Zwischenzeit haben mehrere Universitäten in Deutschland und Österreich angekündigt, sich von X zurückzuziehen, da sie Bedenken hinsichtlich des Umgangs der Plattform mit schädlichen Inhalten haben.