JPMorgan senkt Tesla-Verkaufsprognose aufgrund von Musks Kontroversen
Gerade lesen andere
Die Elektroautoindustrie hat in den vergangenen zehn Jahren ein rasantes Wachstum erlebt, mit Tesla an der Spitze als Symbol für Innovation und grüne Technologie. Doch jüngste Entwicklungen haben das Unternehmen in eine schwierige Lage gebracht.
Die US-Investmentbank JPMorgan hat ihre Verkaufserwartungen für Tesla deutlich nach unten korrigiert und nennt eine Reihe von Faktoren, die den Konzern unter Druck setzen. Laut einer Analyse, die El Economista zitiert, könnten Teslas Verkaufszahlen im ersten Quartal 2025 zwischen 8 % und 28 % unter denen des letzten Quartals 2024 liegen.
Die öffentliche Meinung über Musk spielt eine entscheidende Rolle
Ein Hauptgrund für diesen Rückgang ist der massive Imageverlust von Elon Musk, insbesondere durch seine enge Verbindung zur Regierung von Donald Trump.
JPMorgan-Analyst Ryan Brinkman bezeichnet die Situation als beispiellos in der Automobilbranche: Noch nie habe eine Marke in so kurzer Zeit so drastisch an Wert verloren. Besonders alarmierend sei, dass der Boykott gegen Musk nicht auf ein einzelnes Land oder eine bestimmte Region beschränkt sei, sondern Teslas wichtigste Absatzmärkte weltweit treffe – darunter Europa, die USA und China.
Lesen Sie auch
In Deutschland sind die Verkaufszahlen des Unternehmens regelrecht eingebrochen und um 76 % zurückgegangen.
Dieser globale Widerstand gegen Musk wiegt schwerer als frühere, vorübergehende Boykotte, etwa die chinesische Ablehnung japanischer Autos zwischen 2012 und 2017. In diesem Fall könnte es für Tesla nur eine Lösung geben: den Rücktritt von Elon Musk.
JPMorgan macht insbesondere Musks Rolle in der Trump-Regierung für seinen Absturz in den USA verantwortlich. Dort hatte er als Leiter des „Department of Government Efficiency“ (DOGE) gedient.
In Europa wiederum haben seine umstrittenen Äußerungen zur Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, seine NATO-Kritik und seine Nähe zu rechtspopulistischen Parteien viele Käufer abgeschreckt. Besonders problematisch ist das für Tesla, da die Marke bisher vor allem bei progressiven, umweltbewussten Verbrauchern beliebt war – eine Zielgruppe, die sich nun von Musk distanziert.
Die negativen Entwicklungen spiegeln sich auch an der Börse wider. JPMorgan hat das Kursziel für Tesla-Aktien auf 120 Dollar gesenkt – ein Wert, der nur noch halb so hoch ist wie der Eröffnungskurs wenige Tage zuvor.
Am Aktienmarkt setzt sich die Talfahrt fort: Teslas Wert an der Wall Street fiel um weitere 5 % und hat damit seit Dezember bereits die Hälfte seiner Marktkapitalisierung verloren.