Mark Rutte kritisiert Europas geringe Investitionen in die Verteidigung und warnt vor schwerwiegenden Folgen, wenn die Länder ihrer Verantwortung angesichts künftiger Bedrohungen nicht nachkommen.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte unterstützte Donald Trumps Kritik, Europa würde seiner wirtschaftlichen Verantwortung nicht nachkommen, schreibt Politico.
Während einer Podiumsdiskussion beim Weltwirtschaftsforum betonte Rutte, dass das Problem bei den europäischen Mitgliedsstaaten liege, nicht bei den Vereinigten Staaten.
„Er hat natürlich recht. Das Problem ist Europa“, sagte Rutte und verwies auf die mangelnden Investitionen in die Verteidigung mehrerer europäischer Länder.
Kritik an den Niederlanden und anderen NATO-Staaten
Richard Grenell, Trumps Gesandter für „Sondermissionen“, kritisierte scharf, dass die Niederlande und andere NATO-Mitglieder das Ziel, zwei Prozent des BIP für die Verteidigung bereitzustellen, nicht erreicht hätten. Grenell betonte, dass die US-Steuerzahler nicht weiterhin den Großteil der Verteidigungskosten tragen könnten.
„Wir können den NATO-Schutzschirm nicht erweitern, wenn die derzeitigen Mitglieder nicht ihren gerechten Beitrag zahlen“, sagte Grenell und wies darauf hin, dass die Ukraine nicht als Mitglied aufgenommen werden dürfe, bis diese Ziele erreicht seien.
Die Ukraine bleibt außerhalb der NATO
Trotz wiederholter Versuche der Ukraine, Mitglied der NATO zu werden, bleibt die Bewerbung des Landes unrealistisch. Rutte wies darauf hin, dass Europas mangelnde Investitionen in die Verteidigung einen großen Teil des Problems ausmachten.
„Teilweise dank Trump haben wir auf europäischer Seite eine Erhöhung der Nato-Verteidigungshaushalte erlebt“, räumte Rutte ein, warnte aber zugleich, dass das derzeitige Zwei-Prozent-Ziel nicht ausreiche, um die Sicherheit in der Zukunft zu gewährleisten.
Eine Warnung für die Zukunft
Rutte warnte außerdem, dass die Nato innerhalb von vier bis fünf Jahren nicht in der Lage sein werde, sich wirksam zu verteidigen, wenn die Verteidigungsausgaben nicht deutlich erhöht würden. Und das angesichts eines zunehmend aggressiveren Russlands unter der Führung von Wladimir Putin.
„Jetzt sind wir sicher, aber die NATO ist nicht bereit für die Zukunft, wenn wir bei zwei Prozent bleiben“, sagte er.
Belgien ruft zur Einheit innerhalb der NATO auf
Inmitten der Debatte über Verteidigungsausgaben äußerte der belgische Premierminister Alexander De Croo: „Der Feind ist Wladimir Putin, nicht einander.“
Er forderte damit die NATO-Länder auf, sich auf die externe Bedrohung zu konzentrieren, anstatt sich gegenseitig zu kritisieren.
Angesichts der anhaltenden russischen Aggression und der zunehmenden weltweiten Spannungen steht die NATO einer Zukunft gegenüber, in der eine stärkere Verantwortung ihrer Mitgliedsstaaten für die Aufrechterhaltung der Sicherheit in Europa von entscheidender Bedeutung sein wird.