Nordkorea hat eine neue Eskalationsstufe im Konflikt mit Südkorea erreicht, indem es seine Verfassung geändert und Südkorea offiziell als „feindlichen Staat“ verankert hat.
Diese Änderung spiegelt eine wachsende Feindseligkeit wider, die Machthaber Kim Jong Un bereits im Dezember angedeutet hatte, als er Südkorea zum Hauptfeind erklärte.
Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA bestätigte, dass Nordkoreas Parlament die Änderung der Verfassung beschlossen habe. In dieser neuen Fassung wird die Republik Korea, also Südkorea, eindeutig als Gegner dargestellt.
Die Spannungen zwischen den beiden Ländern haben sich damit weiter verschärft, und die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel ist in weite Ferne gerückt.
Wie die Tagesschau berichtet, hat Nordkorea auch alle Straßen- und Bahnverbindungen zu Südkorea vollständig gekappt. Berichten zufolge wurden entsprechende Maßnahmen wie Sprengungen durchgeführt, um 60 Meter lange Grenzübergänge zu blockieren.
Diese Aktionen sind Teil eines größeren Plans, das Territorium Nordkoreas schrittweise vollständig vom Süden abzuriegeln. Dies folgt der Strategie des Regimes, sich nicht nur symbolisch, sondern auch praktisch von Südkorea abzutrennen und jegliche Form der Kooperation oder Kommunikation zu unterbinden.
Der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea schwelt seit Jahrzehnten. Beide Länder befinden sich formal noch immer im Kriegszustand, da der Korea-Krieg von 1950 bis 1953 nur mit einem Waffenstillstand, nicht aber mit einem Friedensvertrag endete.
In den vergangenen Jahren hatte Nordkorea immer wieder aggressiv gegen Südkorea agiert, unter anderem durch Raketentests und militärische Drohungen.
Die Verfassungsänderung ist ein weiterer Schritt, die Beziehung zu Südkorea auf eine völlig neue Grundlage zu stellen. Anstatt auf eine mögliche Wiedervereinigung hinzuarbeiten, hat sich Nordkorea nun offiziell für ein Zwei-Staaten-System entschieden, das jegliche Annäherung unmöglich macht.
Südkorea hat die neuen Entwicklungen mit Sorge zur Kenntnis genommen, aber betont, dass es weiterhin an einer Politik der nationalen Einheit festhält.
Präsident Yoon Suk-yeol und seine Regierung betonen, dass sie bereit seien, auf Aggressionen aus dem Norden angemessen zu reagieren, jedoch die Vision einer Wiedervereinigung nicht aufgeben wollen.
Die Verfassungsänderung in Nordkorea wird daher als weiteres Hindernis auf dem Weg zu einer friedlichen Lösung des Konflikts gesehen.