In Polen hat die neue Regierung begonnen, umstrittene Justizreformen ihrer Vorgänger rückgängig zu machen. Präsident Andrzej Duda sieht sich dabei als das letzte Bollwerk und warnt vor dem "Terror der Rechtsstaatlichkeit".
Diese Entwicklung zeigt, wie hart der Kampf um die Rechtsstaatlichkeit in Polen nach dem Regierungswechsel ausgefochten wird, berichtet die Tagesschau.
Justizminister Adam Bodnar entließ den Landesstaatsanwalt Dariusz Barski, einen Vertrauten des früheren Justizministers Zbigniew Ziobro und eng mit der Instrumentalisierung der Justiz durch die nationalpopulistische PiS-Regierung verbunden.
Die PiS hatte vor ihrer Abwahl im Oktober die Regeln geändert: Um den Landesstaatsanwalt zu entlassen, braucht es jetzt das Einverständnis von Staatspräsident Duda.
Dudas Worte gelten vielen in Polen als entlarvend, da er acht Jahre lang fast jeden Eingriff der PiS-Regierung in die Gerichte gedeckt hatte.
Der Streit um die Staatsanwaltschaft und die Rechtsstaatlichkeit ist einer von vielen, in denen die neue Regierung um Premierminister Donald Tusk mit den von der PiS geschaffenen Strukturen kollidiert.