Wladimir Putin hat eine weitreichende Revision der Lehrpläne an russischen Universitäten und Schulen angeordnet und verlangt, dass veraltete und archaische Kurse gestrichen werden.
Bei einer Sitzung des Rats für Wissenschaft und Bildung erklärte der russische Präsident, dass die Hochschulbildung den modernen Anforderungen der Industrie entsprechen müsse. Er schlug vor, den praktischen Unterricht mit zeitgemäßen Entwurfs- und Konstruktionswerkzeugen zu intensivieren.
Verschiebung der Prioritäten in der Hochschulbildung
Laut The Moscow Times argumentierte Putin, dass viele Studiengänge nicht mit den sich wandelnden Anforderungen der Wirtschaft übereinstimmen.
„Gleichzeitig müssen veraltete, teils geradezu archaische Kurse und Programme gestrichen werden, die nicht mehr den Anforderungen der Wirtschaft entsprechen. Dies ist übrigens einer der Hauptgründe, warum Studierende das Interesse an ihrem zukünftigen Beruf verlieren und in manchen Fällen ihr Studium abbrechen“, erklärte er.
Um dieses Problem zu lösen, forderte er eine stärkere Betonung praxisnaher Anwendungen in den Lehrplänen der Universitäten.
Mathematik und Naturwissenschaften auf dem Prüfstand
Über die Universitäten hinaus sprach sich Putin auch für eine umfassende Aktualisierung der Schulprogramme aus, insbesondere in Mathematik und den Naturwissenschaften.
Er betonte die Notwendigkeit eines ausgewogenen und ansprechenden Lehrplans, da Schüler oft früh das Interesse an diesen Fächern verlieren, was sich auf ihre Vorbereitung für technische Studiengänge auswirkt.
„Das bedeutet natürlich nicht, dass unsere Kinder nicht über die entsprechenden Talente oder die Fähigkeit verfügen, dieses Wissen zu erlernen. Einer der Gründe, wie die Lehrer selbst sagen, liegt im Inhalt der Grund- und Sekundarschulprogramme“, erklärte er.
Er hob die Klassenstufen 5 bis 9 als entscheidende Phase zur Schaffung einer soliden Grundlage für eine technische Ausbildung hervor und forderte Anpassungen, um das Engagement der Schüler sicherzustellen.
Da viele Schüler ihr Studium mit Arbeit verbinden müssen, schlug Putin zudem individuelle Bildungspläne und hybride Lernmodelle vor, die Flexibilität bieten, ohne die akademischen Standards zu beeinträchtigen.