Nach seiner Wiederwahl äußerte sich Russlands Präsident Wladimir Putin zum ersten Mal öffentlich zum Tod des Oppositionsführers Alexej Nawalny, den er als "traurigen Vorfall" bezeichnete.
In einer Pressekonferenz bestätigte Putin zudem die Überlegungen zu einem Gefangenenaustausch kurz vor Nawalnys Tod.
Diese Bemerkungen erfolgten nach einer Wahl, bei der Putin mit rund 87 Prozent der Stimmen erneut zum Präsidenten gewählt wurde, eine Wahl, bei der seine Gegner entweder tot, inhaftiert oder im Exil waren.
Laut der Tagesschau kritisierte Nawalnys langjähriger Vertrauter Leonid Wolkow Putins Äußerungen als "zynisch".
Wolkow wirft Putin vor, Nawalny getötet zu haben, um einen Gefangenenaustausch zu vermeiden. Nawalny war Mitte Februar unter ungeklärten Umständen in einem Straflager gestorben, was international für Aufsehen sorgte.
Viele westliche Politiker sehen Putin persönlich in der Verantwortung, eine Anschuldigung, die der Kreml zurückweist.
Die Wahl war von Protestaktionen und Festnahmen begleitet. Nawalnys Witwe, Julia Nawalnaja, hatte zu Protesten aufgerufen, bei denen Wähler aufgefordert wurden, ihre Stimme gegen Putin zu nutzen oder Stimmzettel ungültig zu machen.
Trotz der Drohungen der Behörden kam es zu einzelnen Protestaktionen, bei denen laut OWD-Info mindestens 80 Menschen festgenommen wurden.