Mit einem neuen präsidialen Dekret setzt Putin ambitionierte Ziele für die Entwicklung Russlands bis zum Jahr 2030.
Trotz Sanktionen und wirtschaftlichen Herausforderungen sieht das Dekret des Kremls vor, dass Russland innerhalb der nächsten sechs Jahre zu den vier größten Volkswirtschaften der Welt nach dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf Basis der Kaufkraftparität aufsteigt. Dies berichtet die Moscow Times.
Wirtschaftswachstum trotz Herausforderungen
Das Dekret definiert bedeutende wirtschaftliche Ziele, darunter eine Steigerung der Investitionen um 60%, eine Verdopplung der nicht-energiebasierten Exporte, eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion um 25% und eine 1,5-fache Erhöhung der Exporte.
Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem Russland mit zunehmenden Sanktionen und technologischer Isolation konfrontiert ist.
Die Roadmap zielt auch auf ein erhebliches Wachstum in den Bereichen wissenschaftliche Forschung und industrielle Robotik ab und strebt an, Russland jeweils unter die zehn bzw. fünfundzwanzig führenden Länder weltweit zu bringen.
Hochtechnologie und Eigenständigkeit
Putins Anordnung fordert einen starken Schwenk hin zu inländischen Hochtechnologieprodukten und eine Steigerung ihres Marktanteils um 50%.
Zudem betont sie die Reduzierung der Einfuhr ausländischer Waren auf 17% - den niedrigsten Stand seit der Sowjetära - und fördert die Steigerung des Mehrwerts im Sektor der Nicht-Rohstoffe um 40%.
Verbesserung der Lebensqualität
Das Dekret konzentriert sich auch auf soziale Verbesserungen und setzt das Ziel, die Armutsrate bis 2030 auf 7% und die Armutsrate in Großfamilien auf 12% zu senken.
Eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns - eine Verdopplung auf 35.000 Rubel - ist ebenfalls vorgesehen, um mit der Inflation Schritt zu halten, sowie ein stetiges Wachstum von Einkommen und Rentenniveau.
Neben den wirtschaftlichen Zielen betont Putins Plan die Bedeutung der Förderung eines patriotischen und sozial verantwortlichen Bürgertums.
Er setzt ambitionierte demografische Ziele, darunter die Erhöhung der Geburtenrate von 1,6 auf 1,8 Kinder pro Frau und die Steigerung des Anteils der Jugendlichen, die an ihre Zukunft in Russland glauben, auf 85%.
Das Dekret plant, dass innerhalb von sechs Jahren 70% der staatlich geförderten kulturellen Inhalte traditionelle spirituelle und moralische Werte fördern sollen, bis in zwölf Jahren eine Steigerung auf 80% erfolgt.
Jedoch haben die ehrgeizigen Ziele von Putins früheren Dekreten gemischte Ergebnisse gezeigt.
Beispielsweise wurden die Ziele, die 2018 für das BIP-Wachstum und die Armutsreduktion gesetzt wurden, nicht vollständig erreicht, und Russland erlebt weiterhin einen natürlichen Bevölkerungsrückgang.