Der russische Präsident Wladimir Putin setzt seine Suche nach neuen Verbündeten in Asien fort und ist nach seinem Besuch in Nordkorea nun in Vietnam eingetroffen.
In Hanoi wurde er mit militärischen Ehren empfangen, jedoch nicht so hochrangig wie zuvor in Pjöngjang, wo ihn der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un persönlich willkommen hieß.
In Vietnam wurde er vom stellvertretenden Premierminister Tran Hong Ha und dem Spitzendiplomaten der kommunistischen Partei, Le Hoai Trung, begrüßt. Der Generalsekretär der kommunistischen Partei, Nguyen Phu Trong, hatte Putin eingeladen.
Während seines zweitägigen Staatsbesuchs in Vietnam plant Putin Gespräche mit Präsident To Lam, Regierungschef Pham Minh Chinh und vietnamesischen Studierenden, die in Russland oder der ehemaligen Sowjetunion studiert haben.
Ziel der Gespräche ist die Weiterentwicklung einer allumfassenden strategischen Partnerschaft.
Laut einem Artikel im Spiegel lobte Putin in einem Gastbeitrag in der Zeitung der Kommunistischen Partei Vietnams, Nhan Dan, die neutrale Haltung Vietnams zur Ukraine-Krise und deren pragmatischen Ansatz zur Lösung der Konflikte. Vietnam hat sich bisher geweigert, den russischen Angriff auf die Ukraine zu verurteilen, was im Westen als zu nachsichtig gegenüber dem Kreml angesehen wird.
Putin, der im Westen wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine mit Sanktionen belegt ist, sucht im Osten nach neuen Partnern.
Beobachtern zufolge geht es ihm auch um mögliche Waffenlieferanten. Die USA, die ihre diplomatischen Beziehungen zu Hanoi im vergangenen Jahr ausgebaut haben und Vietnams wichtigster Exportmarkt sind, kritisieren den Empfang Putins scharf.
Ein Sprecher der US-Botschaft in Hanoi erklärte, dass kein Land Putin eine Plattform bieten sollte, um für seinen Angriffskrieg zu werben und seine Gräueltaten zu normalisieren.
In Putins Delegation befinden sich neben dem stellvertretenden Verteidigungsminister Alexander Fomin auch der Chef der russischen Behörde für militärisch-technische Zusammenarbeit, Dmitri Schugajew, und der Direktor des Rüstungskonzerns Rosoboronexport, Alexander Michejew.