Rohstofffund stärkt Europas Autonomie in der Energiewende

Olivia Rosenberg

14 Wochen vor

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19/06/2024
Welt
Foto: Wikimedia Commons
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Größtes Seltenerd-Vorkommen Europas entdeckt.

Geologen haben im Süden Norwegens das größte Seltenerd-Vorkommen Europas entdeckt. Der Fen Carbonatite Complex, etwa 100 Kilometer südwestlich von Oslo, beherbergt mindestens 8,8 Millionen Tonnen abbaubare Seltenerdoxide. 

Diese Lagerstätte enthält insbesondere 1,5 Millionen Tonnen der für die Produktion von Windkraftanlagen und Elektroautos wichtigen Elemente Neodym und Praseodym. Dies könnte etwa zehn Prozent des europäischen Bedarfs decken.

Laut Focus wurde das Vorkommen von Rare Earths Norway entdeckt und bestätigt. 

Die Fundstätte befindet sich in einem urzeitlichen Vulkanschlot, dessen mineralreiche Innere nun zugänglich ist. 

Erste Abschätzungen deuten darauf hin, dass das Erz des Fen Carbonatite Complex einen hohen Gehalt an Seltenerd-Oxiden von 1,57 Prozent aufweist, was deutlich über dem Gehalt anderer europäischer Vorkommen liegt.

Seltenerdmetalle wie Neodym, Terbium und Dysprosium sind essenziell für moderne Technologien, von Displays über Akkus bis zu den Magneten in Windkraftgeneratoren und Elektromotoren. 

Bislang ist Europa stark von Importen aus China abhängig, das rund 90 Prozent der in Europa benötigten Seltenen Erden liefert. Der Fund in Norwegen könnte Europas Abhängigkeit verringern und die regionale Versorgung sichern.

Rare Earths Norway plant eine weitere Bohrkampagne und die Errichtung einer Pilotanlage zur Erzverarbeitung in der Kommune Nome. Ein großflächiger Abbau könnte ab 2030 beginnen und würde sowohl lokale als auch europäische Bedürfnisse adressieren.