Die russische Stadt Woronesch, etwa 200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, hat nach einem mutmaßlichen Drohnenangriff den Notstand erklärt, wie Bürgermeister Wadim Kstenin am 16. Januar auf Telegram bekannt gab, berichtet Reuters.
Die Erklärung erfolgte, nachdem in den frühen Morgenstunden Explosionen in der Stadt gemeldet wurden.
Das russische Verteidigungsministerium hat den Angriff acht Drohnen zugeschrieben, die über der Oblast Woronesch abgeschossen worden sein sollen, und weist dabei auf die Ukraine als Verantwortlichen hin. Kyjiw hat jedoch jegliche Beteiligung an dem Angriff verneint.
Als Reaktion auf die Situation erklärte Bürgermeister Kstenin um 4:30 Uhr Ortszeit den Notstand, um "schnelle Entscheidungen" in der Folge des Vorfalls zu ermöglichen. Der Notstand soll schnelle Reaktions- und Wiederherstellungsmaßnahmen in der Stadt erleichtern.
Die Folgen des mutmaßlichen Drohnenangriffs waren erheblich, wobei Kstenin berichtete, dass mindestens 30 Fenster zerstört wurden. Um den Betroffenen zu helfen, wurde eine örtliche Schule teilweise in eine "vorübergehende Unterkunft" umgewandelt.
Kstenin versicherte, dass der Notstand den Prozess des Austauschs der beschädigten Fenster beschleunigen und dass die Bewohner für den entstandenen Schaden entschädigt werden würden.
Zur Verschärfung der Situation berichtete der Gouverneur der Oblast Woronesch, Alexander Gusew, dass ein Kind durch Fragmente einer abgeschossenen UAV verletzt wurde, die in eine Wohnung eindrangen. Das Kind erhielt sofortige medizinische Hilfe am Ort des Geschehens.
Trotz der Bereitstellung einer vorübergehenden Unterkunft in der Schule stellte Gouverneur Gusew fest, dass bis 9:15 Uhr niemand Zuflucht dort gesucht hatte, da die meisten sich entschieden hatten, bei Verwandten zu bleiben. Diese Entwicklung zeigt die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft und die vorhandenen Unterstützungssysteme unter den Bewohnern von Woronesch in Krisenzeiten.