Russland verschärft Angriffsstrategie: 'Doppelte Schläge' zielen auf Retter und Zivilisten in der Ukraine

Peter Zeifert

30 Wochen vor

|

22/04/2024
Welt
Photo: 279photo Studio / Shutterstock.com
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Russland intensiviert seine militärischen Taktiken, wobei ein grausames Muster mit 'doppelten Schlägen' in der Ukraine entsteht, das Leben von Ersthelfern und Zivilisten gleichermaßen fordert.

Es ist ein erschreckendes Szenario, das in der Ukraine immer vertrauter wird. Zuerst wird ein Gebiet von einem russischen Angriff getroffen, und gerade als Notfallhelfer zur Stelle eilen, um den Opfern zu helfen, folgt ein zweiter Schlag, der genau die Menschen trifft, die versuchen, Leben zu retten.

Diese Taktik, bekannt als 'doppelter Schlag', hat in der Nutzung durch das russische Militär stark zugenommen und bringt verheerende Folgen für ukrainische Städte und ihre Bewohner mit sich. Dies berichtet die Tageszeitung Dagbladet.

Schreckensnacht in Charkiw

In den frühen Morgenstunden des 4. April erlebte Charkiw diese brutale Strategie aus erster Hand. Ein Drohnenangriff zerstörte mehrere Häuser und ein 14-stöckiges Gebäude, wobei zunächst zwei Personen verletzt wurden. Doch der Albtraum endete nicht dort.

Weniger als eine Stunde später, als die Retter Wladyslaw Lohinow, Serhii Baidalinow und Wolodymyr Matjuschenko unermüdlich an der Stelle arbeiteten, wurden sie in einer zweiten Salve erneut getroffen.

Diese rücksichtslose Methode führte nicht nur zum Tod von drei Rettungsarbeitern, sondern forderte auch das Leben einer 68-jährigen Zivilistin, während sechs weitere verletzt wurden, wie der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko detailliert berichtete.

Ein düsteres Trainingsgelände

Bevor diese Taktik vollständig in der Ukraine eingesetzt wurde, hat Russland sie Berichten zufolge in Syrien getestet und perfektioniert, wie die Kyjiwer Unabhängige anmerkt. Die Häufigkeit solcher Angriffe hat nur zugenommen, wie weitere Doppelschläge in Odessa am 15. März und 10. April zeigen, bei denen 20 Menschen getötet und über 80 verletzt wurden.

Seit Beginn der Invasion sind 91 ukrainische Retter gestorben und 351 verletzt worden, wobei unklar ist, wie viele dieser Opfer direkt auf Doppelschläge zurückzuführen sind.

Die steigenden Kosten von 'Doppelschlägen'

Während der Krieg sich hinzieht, steigt die Belastung für die ukrainischen Zivilisten und das Notfallpersonal weiter an und offenbart die harten Realitäten eines Konflikts, der durch zunehmend rücksichtslose Taktiken gekennzeichnet ist. Mit jedem Angriff wird die Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Notdienste auf die Probe gestellt, doch ihr Engagement, Leben zu retten, lässt nie nach, trotz der ständigen Gefahr des nächsten Schlags.