Das Putin-Regime beschuldigt Finnland, einen Weg gewählt zu haben, der zur Konfrontation führt.
In den frühen Morgenstunden des Samstags schloss Finnland vier Grenzstationen im südlichen Teil des Landes. Die finnische Regierung betrachtet die Art und Weise, wie Asylsuchende die russischen Grenzkontrollen passieren dürfen, als organisiert.
„Es war eindeutig organisiert“, sagt Markku Hassinen, stellvertretender Direktor des Grenzschutzes, gegenüber Hufvudstadsbladet.
"Ein schwerer Fehler"
Diese Entscheidung hat eine starke Reaktion Russlands hervorgerufen, das nun vor dem von Finnland gewählten Weg warnt.
„Russland hat Finnland in der modernen Geschichte nie bedroht. Wir hatten keinen Grund zur Konfrontation“, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, wie von Sky News berichtet und unter Berufung auf die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass.
„Sie haben jetzt diesen Weg gewählt. Aus unserer Sicht ist dies ein schwerer Fehler.“
"Tiefes Bedauern"
Die Spannungen zwischen den beiden Ländern eskalierten nach Russlands brutaler Invasion des benachbarten Landes Ukraine, was dazu führte, dass Finnland kürzlich der NATO beitrat.
„Man kann nur tiefes Bedauern darüber ausdrücken, dass die finnischen Behörden sich dafür entschieden haben, die bilateralen Beziehungen zu zerstören“, behauptet Dmitri Peskow.
Er betont, dass Finnland und Russland immer „gegenseitig vorteilhafte und respektvolle Beziehungen“ gehabt hätten, so Sky News.
"Die Bedrohung ist nicht verschwunden"
Im Jahr 1939 marschierten russische Truppen in Finnland ein. Die damalige Sowjetunion beanspruchte bestimmte Grenzgebiete in der Nähe von Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg, im Nachbarland Schweden. Finnland hielt bis zum Frühjahr 1940 durch und trat mehrere Gebiete ab.
Doch auch in der modernen Zeit hat Russland wiederholt Drohungen gegen seinen Nachbarn gerichtet.
„Die Bedrohung durch Russland ist nirgendwo verschwunden“, sagt Antti Pelttari, Leiter der finnischen Sicherheitspolizei, zu Yle.
Feindlicher Staat
Er erklärt, dass Russland Finnland nun als feindlichen Staat betrachtet.
„Russland könnte Gegenmaßnahmen gegen Finnland richten. Andererseits erhöht die NATO-Mitgliedschaft die Schwelle für Angriffe“, sagt Antti Pelttari.
Laut der Sicherheitspolizei gehören Cyber-Spionage, Einflussoperationen und ungeschützte Datenverbindungen zu den größten russischen Bedrohungen gegen Finnland.