Der Kreml hat einen türkischen Vorschlag für eine Alternative zu den Vereinten Nationen (UN) abgelehnt.
Dabei wurde betont, dass die UN trotz aller Schwächen das "einzige und unangefochtene internationale Instrument" zur Lösung globaler Probleme bleiben.
Türkeis Pläne für eine neue internationale Organisation
Anlässlich des 100. Jahrestags der modernen türkischen Republik kündigte Fahrettin Altun, ein Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdogan, an, dass die Türkei eine neue internationale Struktur schaffen wolle.
Altun kritisierte den UN-Sicherheitsrat scharf für seine Unfähigkeit, globale Probleme effektiv zu lösen, und meinte, dass bestehende internationale Strukturen die Krisen sogar verschlimmern würden.
Russlands Absage und Begründung
In einer Pressekonferenz reagierte Kreml-Sprecher Dmitry Peskov auf den türkischen Vorschlag, wie Newsweek berichtet.
Er unterstrich, dass das UN-System trotz seiner Mängel der einzige tragfähige internationale Mechanismus sei. Peskov fügte hinzu, dass für die Umsetzung eines solchen neuen Vorschlags mindestens ein internationaler Konsens erforderlich wäre, den er in der gegenwärtigen globalen Situation für unwahrscheinlich hält.
Erdogans anhaltende UN-Kritik
Präsident Erdogan ist ein langjähriger Kritiker der UN und verwendet oft den Slogan "Die Welt ist größer als fünf" als Aufruf zur Reform. Dies bezieht sich auf die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats: die USA, China, Frankreich, Russland und das Vereinigte Königreich. Erdogan hat im September erklärt, dass der UN-Sicherheitsrat seine Rolle als Garant für die internationale Sicherheit verloren habe und nun ein Schlachtfeld für die politischen Strategien dieser fünf Länder sei.
Aufruf zur Reform der globalen Verwaltung
Erdogan fordert eine sofortige Umstrukturierung der UN-Institutionen, die für den Weltfrieden, die Sicherheit und das Wohlstand verantwortlich sind. Er plädiert für eine globale Verwaltungsarchitektur, die alle Herkunftsländer, Glaubensrichtungen und Kulturen repräsentiert.