Der Krieg in der Ukraine hat sich nachteilig auf die russische Wirtschaft ausgewirkt, wie eine umfassende Bewertung der Financial Times offenbart.
Westliche Sanktionen und die politische Reaktion der russischen Regierung haben eine bedeutende Rolle bei der Beeinträchtigung der Wirtschaft des Landes gespielt. Laut Rachel Lyngaas, der Leiterin für Wirtschaftssanktionen im US-Finanzministerium, hat Russland Anstrengungen unternommen, um oberflächlich darzustellen, dass der Krieg in der Ukraine seine Wirtschaft nicht signifikant beeinflusst hat.
Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass die Invasion die russischen Finanzen belastet.
Die Bewertung zeigt, dass die russische Wirtschaft heute fünf Prozent größer wäre, hätte das Land die Ukraine nicht invadiert. Die Auswirkungen sind durch schnell steigende Ausgaben, den fallenden Wert des Rubels, steigende Inflation und einen unter Druck stehenden Arbeitsmarkt aufgrund von Arbeitskräfteverlusten sichtbar.
Russland gibt derzeit über 100 Milliarden Dollar (91.7 Milliarden Euro) für Verteidigung aus, was fast einem Drittel der gesamten Staatsausgaben entspricht.
Darüber hinaus hat die russische Regierung Lohnerhöhungen für öffentlich Bedienstete pausiert, obwohl die Inflation 7,5 Prozent erreicht hat. Diese Bewertung des Finanzministeriums kommt kurz nachdem die US-Regierung gewarnt hatte, dass die finanzielle Unterstützung für die Ukraine vor Jahresende auslaufen könnte.
Das Weiße Haus und Präsident Joe Biden haben vorgeschlagen, weitere 60 Milliarden Dollar (55 Milliarden Euro) an die Ukraine zu senden, aber es gibt Meinungsverschiedenheiten im Kongress bezüglich der fortgesetzten Unterstützung.
Letzte Woche erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes im Jahr 2023 voraussichtlich um 3,5 Prozent wachsen wird.
Das BIP ist ein Maß für die Größe einer Volkswirtschaft und das am häufigsten verwendete Kennzeichen dafür. Steigerungen oder Rückgänge zeigen an, ob die Wirtschaft wächst oder schrumpft. Analysten bewerten jedoch, dass das Wachstum teilweise auf die Militärindustrie zurückzuführen ist, die einen immer größeren Teil der Wirtschaft einnimmt.