Schweden arbeitet mit Hochdruck an der Einführung schärferer Gesetze, nachdem eine Welle von Bombenanschlägen mit Bandenkriminalität in Verbindung gebracht wurde.
Ministerpräsident Ulf Kristersson kündigte an, dass das neue Gesetz, das ursprünglich für den Sommer 2026 geplant war, nun bereits im Herbst 2025 in Kraft treten soll.
Wie Digi24 berichtet, wird die Gesetzgebung es der Polizei ermöglichen, Minderjährige unter 15 Jahren zu überwachen, um gezielt gegen Banden vorzugehen, die junge Menschen über soziale Medienplattformen wie Telegram rekrutieren.
Schweden hat allein im Januar bereits rund 30 Bombenanschläge erlebt, darunter fünf Explosionen innerhalb der letzten 24 Stunden in Stockholm.
Justizminister Gunnar Strömmer erklärte: „Allein im Januar gab es im Durchschnitt eine Explosion pro Tag. Dieser Trend muss gestoppt werden.“
Jugendliche werden von Banden für Gewalttaten rekrutiert
Laut der schwedischen Polizei setzen kriminelle Banden zunehmend Jugendliche für gewalttätige Aktionen ein, darunter Bombenanschläge und Morde.
Einige der rekrutierten Jugendlichen sind erst 12 Jahre alt und werden für Straftaten wie Überwachung, Sachbeschädigung und gewaltsame Angriffe eingesetzt. Häufig erhalten sie ihre Anweisungen offen über digitale Plattformen.
Viele dieser Banden werden von Anführern kontrolliert, die sich im Ausland befinden.
Die schwedische Regierung schätzt, dass etwa 600 im Ausland ansässige Kriminelle an der Organisation dieser Straftaten beteiligt sind.
Polizeichefin Petra Lundh erklärte: „Wir sehen, dass Kinder im Alter von 12, 13 und 14 Jahren erschreckend gewalttätige Aufträge ausführen, als wäre es ein Nebenjob.“
Internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Kriminalität
Als Reaktion auf die Krise arbeitet Schweden mit Ländern wie der Türkei, dem Iran, dem Irak und den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammen, um die Auslieferung von Bandenanführern zu erwirken.
Zudem drängt die schwedische Regierung auf strengere Vorschriften für Technologieplattformen, um zu verhindern, dass Banden Jugendliche über das Internet rekrutieren.
Schweden hat die Europäische Union aufgefordert, sich an diesen Maßnahmen zu beteiligen und Unterstützung zu leisten.
Die eskalierende Gewalt unterstreicht die dringende Notwendigkeit von Schwedens gesetzgeberischen und internationalen Bemühungen, den Einfluss krimineller Banden einzudämmen und gefährdete Minderjährige vor Ausbeutung zu schützen.