Rolf Mützenich, der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), hat erhebliche Bedenken bezüglich der Vorschläge einiger Bundestagsabgeordneter geäußert, russische Raketen und Drohnen über der Ukraine mithilfe von auf NATO-Territorium basierenden Verteidigungssystemen abzuschießen.
In einem Interview mit dem Tagesspiegel artikulierte Mützenich seine Befürchtungen über die Folgen solcher Maßnahmen.
Festhalten an nicht-interventionistischen Prinzipien
Laut Mützenich könnte der Wunsch, den Luftraum der Ukraine mit NATO-Operationen zu schützen, bedeuten, dass man ein grundlegendes Prinzip der Nicht-Intervention aufgibt.
"Ich halte solche Vorschläge für unverantwortlich und gefährlich", erklärte Mützenich.
Er betonte, dass die Einbeziehung der deutschen Streitkräfte auf diese Weise Berlin potenziell als Kriegspartei in den Konflikt in der Ukraine positionieren könnte, was die ohnehin angespannten Beziehungen weiter komplizieren und möglicherweise die Situation weiter eskalieren lassen könnte.
Eine breitere Perspektive auf den Konflikt
Das Thema der Raketenabwehr ist Teil einer größeren Diskussion darüber, wie die NATO-Länder auf den andauernden Konflikt zwischen der Ukraine und Russland reagieren sollten.
Zuvor äußerte sich der österreichische Politikwissenschaftler und Osteuropa- sowie Russlandexperte Gerhard Mangott zu Russlands militärischen Aktionen in Charkiw und deutete an, dass Russland darauf abzielt, eine Pufferzone zu schaffen, um Angriffe ukrainischer Streitkräfte auf Grenzsiedlungen zu verhindern.