Eine neue genetische Studie offenbart, dass Blutsverwandtschaft und Verwandtschaftsbeziehungen für die Lebensweise von Jäger- und Sammlergemeinschaften während der Steinzeit in Westeuropa nicht von überragender Bedeutung waren.
Forscher der Uppsala Universität, in Zusammenarbeit mit mehreren französischen Institutionen, haben bei bekannten französischen Steinzeit-Begräbnisstätten Erstaunliches entdeckt:
Mehrere unterschiedliche Familien lebten zusammen, wahrscheinlich als bewusstes System zur Vermeidung von Inzucht, wie Mirage News berichtet.
Die Studie, veröffentlicht im Journal PNAS, basiert auf biomolekularen Daten von menschlichen Skeletten aus den letzten Phasen des Mesolithikums (etwa 6.700 Jahre vor unserer Zeit), einer Epoche, in der die letzten westeuropäischen Jäger- und Sammlergemeinschaften lebten und die Anfänge der neolithischen, sesshaften Bauerngemeinschaften sich abzeichneten.
Es handelt sich um die erste Studie, die das Genom mehrerer Steinzeit-Jäger und Sammler analysiert, die zur gleichen Zeit am selben Ort wie die neu angekommenen neolithischen Landwirtschaftsgemeinschaften lebten.
Frühere Studien deuteten darauf hin, dass die letzten Jäger- und Sammlergemeinschaften gezielt Frauen aus der neolithischen Bauerngemeinschaft assimilierten.
Diese neue Studie zeigt jedoch, dass die Jäger- und Sammlergruppen sich mit anderen Jäger- und Sammlergruppen vermischten, aber nicht mit den neolithischen Bauern.
Die genetischen Analysen ergaben, dass diese Gruppen zwar aus wenigen Individuen bestanden, diese jedoch im Allgemeinen nicht eng miteinander verwandt waren. Zudem gab es keine Anzeichen für Inzucht.