Südkorea ist keine „liberale Demokratie“ mehr

Morten Lyhne Petersen

14 Stunden vor

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18/03/2025
Welt
Photo: Arlington National Cemetery / Wikimedia Commons
Photo: Arlington National Cemetery / Wikimedia Commons
Eine neue globale Studie zeigt, dass Südkorea nicht mehr als liberale Demokratie eingestuft wird.

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Laut einem am Montag veröffentlichten Bericht ist Südkorea aus der Kategorie der „liberalen Demokratien“ herausgefallen.

Der V-Dem Democracy Report 2025, herausgegeben vom in Schweden ansässigen V-Dem Institute der Universität Göteborg, stuft das Land nun als „elektorale Demokratie“ ein – eine Herabstufung im Vergleich zur bisherigen Einstufung.

Wie die Korea Herald berichtet, gehört Südkorea nicht mehr zu den 29 Staaten, die als liberale Demokratien gelten.

Das Land zählt zu den elf Staaten, die in den aktuellen Rankings herabgestuft wurden, und gehört zudem zu den 45 Ländern, die laut Bericht derzeit eine Phase der Autokratisierung durchlaufen. Insgesamt wurden 179 Länder untersucht.

Zu den weiteren Ländern, in denen sich demokratische Rückschritte abzeichnen, gehören Argentinien, Bangladesch, Griechenland, Ungarn, Indien, Indonesien, Mexiko, Myanmar, Pakistan, Rumänien und die Philippinen.

Der Bericht ordnet Südkorea unter fünf ostasiatischen Ländern ein, die 2023–2024 einen erheblichen Rückgang demokratischer Standards verzeichneten. Während Länder wie Fidschi, Thailand und Osttimor Fortschritte in Richtung Demokratie machten, bewegte sich Südkorea in die entgegengesetzte Richtung.

Zwar wird Südkorea weiterhin als demokratisch eingestuft, jedoch stellt der Bericht fest, dass die Pressefreiheit zunehmend eingeschränkt wird.

Politische Turbulenzen und demokratischer Rückgang

Die Herabstufung fällt mit einer Phase politischer Unruhen in Seoul zusammen.

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol, der sein Amt im Mai 2022 antrat, wurde im Dezember 2024 seines Amtes enthoben, nachdem er Anfang des Monats das weithin kritisierte Kriegsrecht verhängt hatte.

Der V-Dem-Bericht zählt Südkorea zu den 13 Ländern, in denen sich die Autokratisierung über zwei aufeinanderfolgende Jahre hinweg verschärft hat. Obwohl das Land weiterhin als Demokratie gilt, nennt das Institut insbesondere die zunehmenden Einschränkungen der Medienfreiheit und des politischen Pluralismus als besorgniserregende Entwicklungen.

Diese Ergebnisse decken sich mit dem Demokratieindex 2024 der Economist Intelligence Unit, die Südkoreas Status ebenfalls herabgestuft hat – von einer „vollständigen Demokratie“ im Jahr 2023 zu einer „fehlerhaften Demokratie“ im Jahr 2024.

Im weltweiten Ranking belegt das Land nun Platz 32, was einem Rückgang um zehn Plätze innerhalb eines einzigen Jahres entspricht.