Tausende russische Ärzte und Ingenieure ziehen nach China

Amalie L.

10 Stunden vor

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01/02/2025
Welt
Foto: Shutterstock
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Da die wirtschaftlichen Chancen in Russland schrumpfen, ziehen Tausende von Unternehmern, Ingenieuren und Ärzten nach China.

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In den letzten Jahren sind zunehmend russische Unternehmer, Ingenieure, Ärzte und Lehrer nach China ausgewandert, um höhere Gehälter und bessere wirtschaftliche Perspektiven zu finden. Dies geht aus einer Studie des Föderalen Forschungssoziologischen Zentrums (FRSSC) der Russischen Akademie der Wissenschaften hervor.

Darüber berichtete die Nesawissimaja Gaseta.

Wer zieht um und warum?

Die Mehrheit der nach China migrierenden Russen stammt aus Moskau und St. Petersburg, doch es gibt auch eine erhebliche Abwanderung aus Sibirien und dem russischen Fernen Osten, insbesondere aus dem Transbaikal-Gebiet, Burjatien, Irkutsk, Krasnojarsk, Chabarowsk und den Regionen Primorje.

Forscher schätzen, dass jedes Jahr etwa 11.000 Russen nach China auswandern. Im Jahr 2020 waren über 16.000 Russen im Rahmen der chinesischen Volkszählung als ständige Einwohner registriert.

Doch Experten gehen mittlerweile davon aus, dass die tatsächliche Zahl zwischen 40.000 und 50.000 liegen könnte.

Viele Russen lassen sich in großen Städten mit starken Arbeitsmärkten nieder.

Derzeit leben rund 10.000 Russen in Peking, während sich 5.000 bis 6.000 in Shanghai aufhalten. Weitere Städte mit bedeutenden russischen Gemeinschaften sind Harbin, Guangzhou, Urumqi, Hongkong und Macau, wo jeweils 2.000 bis 3.000 russische Expatriates ansässig sind.

Neben Unternehmern und Fachkräften gehören auch Studierende und Rentner zu der Migrationswelle. Viele Rentner verbringen die Wintermonate in China – ein Trend, der sich teilweise in eine dauerhafte Umsiedlung verwandelt, insbesondere für Menschen aus Sibirien und dem Fernen Osten.

Darüber hinaus gibt es in China eine alteingesessene russische Minderheit von über 2.500 Menschen, darunter Nachkommen aus Mischehen. Der Großteil dieser Gemeinschaft lebt in Ili und Tacheng (Autonome Uigurische Region Xinjiang), Pogranitschnoje (Provinz Heilongjiang) und Eergun (Innere Mongolei). Besonders bemerkenswert ist Enhe, das als „Russische Wolost“ bekannt ist und in dem die russische Sprache und Kultur bewahrt werden.

Laut Forschern könnten diese russischsprachigen Gemeinschaften eine Rolle bei der Förderung der Beziehungen zwischen Russland und China spielen, indem sie als kulturelle und wirtschaftliche Brücken zwischen den beiden Nationen fungieren.