In Japan hat die Anzahl der Erkrankungen am toxischen Schocksyndrom (TSS) einen neuen Rekordwert erreicht. Laut der Frankfurter Rundschau zählte das Land bis Ende Mai 2024 insgesamt 977 Fälle, was die höchste Zahl jemals verzeichneter Fälle darstellt.
Bereits im März dieses Jahres hatten Gesundheitsexperten Alarm geschlagen, da die Zahl der Infektionen in kurzer Zeit mehr als die Hälfte der Fälle des gesamten Vorjahres überstieg.
Das toxische Schocksyndrom wird durch Streptokokken-Bakterien verursacht und verläuft in rund 30 Prozent der Fälle tödlich.
Die japanische Regierung bemüht sich, Befürchtungen über die Zunahme der Fälle zu zerstreuen. Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi betonte, dass auch andere Länder seit dem Ende der Corona-Pandemie einen Anstieg der TSS-Fälle verzeichnen.
Gesundheitsexperten sind jedoch besorgt, da die genauen Ursachen für den Anstieg noch weitgehend unklar sind.
Eine mögliche Erklärung könnte das Lockern der Corona-Maßnahmen sein, wie der japanische Gesundheitsminister Takemi Keizo vermutet.
Professor Ken Kikuchi von der Women's Medical University in Tokio vermutet zudem, dass eine Corona-Infektion das Immunsystem der Menschen so verändern könnte, dass es anfälliger für andere Mikroorganismen wird.
Das toxische Schocksyndrom, das durch Streptokokken des Typs A oder Staphylokokken-Bakterien ausgelöst werden kann, zeigt Symptome, die einer Grippe ähneln.
Dazu zählen hohes Fieber, Schüttelfrost, Blutdruckabfall, sonnenbrandähnliche Hautausschläge, Durchfall, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Erbrechen, Lethargie und Atemnot.
In schweren Fällen kann es zu Bewusstseinsverlust, Gewebsnekrose, Schock, Blutgerinnseln, Multisystemorganversagen und Tod führen.
Der japanische Gesundheitsminister empfiehlt dieselben Hygienevorkehrungen gegen Streptokokken wie gegen das Coronavirus.
Dazu gehören Händewaschen und die Einhaltung der Hustenetikette. Streptokokken werden über Tröpfchen oder direkten Kontakt mit einer infizierten Person oder kontaminierten Oberfläche übertragen.