„Ich glaube, Russland will ein Ende dieses Konflikts, aber vielleicht ziehen sie es hinaus“, sagte Trump in einem Interview mit Bloomberg. „Ich habe das selbst im Geschäftsleben gemacht – mit der Unterzeichnung eines Vertrags gezögert, nur um etwas länger im Spiel zu bleiben.“
Trump erwähnte zudem, dass die USA derzeit Russlands Vorschläge für einen Waffenstillstand im Schwarzen Meer prüfen, nachdem zwischen dem 23. und 25. März Gespräche in Saudi-Arabien stattgefunden hatten.
„Wir schauen uns alle an. Es geht um fünf oder sechs Forderungen“, sagte er.
Zu den Forderungen der russischen Seite gehört unter anderem, dass die Sanktionen gegen die Rosselkhozbank und andere Banken, die mit dem Agrarhandel verbunden sind, aufgehoben werden sollen. Das betrifft auch Reedereien und Schiffe unter russischer Flagge, die Lebensmittel und Dünger transportieren.
Die USA ihrerseits haben einen 30-tägigen Waffenstillstand als ersten Schritt zur Beendigung des Krieges vorgeschlagen.
„Es ist schwierig, einen langfristigen Frieden auszuhandeln, solange die Kämpfe andauern“, erklärte Außenminister Marco Rubio.
Präsident Putin hat der Idee unter Vorbehalt zugestimmt, betonte jedoch, dass es „Nuancen“ gebe, die berücksichtigt werden müssten. Eine seiner Sorgen sei, wie sichergestellt werden könne, dass beide Seiten ein Abkommen einhalten, während gleichzeitig weiterhin militärische Unterstützung nach Kiew fließe.
Laut Quellen der Moscow Times scheint der Kreml die Friedensgespräche bewusst zu verzögern – in der Hoffnung, mehr Territorium zu gewinnen.
„Die Zeit arbeitet derzeit zu unseren Gunsten, und wir beabsichtigen, das zu nutzen“, sagte ein russischer Diplomat.
Eine andere Quelle vermutet, dass Moskau darauf setzt, dass die USA entweder neue russische Vorstöße ignorieren oder die Ukraine unter Druck setzen, bestimmte besetzte Gebiete aufzugeben. Obwohl Russland keine vollständige Kontrolle über Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson hat, hat Putin diese Regionen laut Verfassung zu russischem Staatsgebiet erklärt – und ist laut einer dem Kreml nahestehenden Quelle nicht bereit, sie aufzugeben.
Bei einem nicht öffentlichen Treffen mit Wirtschaftsführern am 18. März soll Putin laut der Zeitung Kommersant gesagt haben, dass es keinen Grund gebe zu glauben, der Krieg werde bald enden. Demnach habe er erklärt, dass der Kreml die Offensive auf Odessa und andere ukrainische Gebiete fortsetzen werde, solange die Ukraine nicht formell die Krim und die vier Regionen als russisch anerkennt.