Ukrainische Athletin gezwungen, als Propaganda eingestufte Botschaft zu überdecken

Kathrine Frich

5 Wochen vor

|

08/08/2024
Welt
Foto: Screenshot
Foto: Screenshot
Solche Einschränkungen sind in diesem Jahr besonders streng.

Kontroverser Vorfall bei den Olympischen Spielen in Paris: Ukrainische Athletin Anastasia Rybachok darf nicht mit Boot mit Aufschrift „Ich bin Ukrainerin“ antreten

Bei den Olympischen Spielen in Paris ist eine Kontroverse um die ukrainische Athletin Anastasia Rybachok ausgebrochen, die von der Teilnahme mit einem Boot, auf dem „Ich bin Ukrainerin“ steht, ausgeschlossen wurde.

Laut Sport24 hat der Vorfall bei Ukrainern Empörung ausgelöst und beleuchtet die anhaltenden Schwierigkeiten, mit denen ukrainische Athleten auf der internationalen Bühne konfrontiert sind.

Frustration des Trainers

Igor Naev, der Cheftrainer des ukrainischen Ruderteams, äußerte seine Frustration über die Entscheidung. „Anastasia hatte ein Boot bestellt, auf dem ‚Ich bin Ukrainerin‘ stand. Die Organisatoren behaupteten, es handle sich um politische Werbung.

Das ist absurd, aber Regeln sind Regeln“, erklärte Naev. Er fügte hinzu, dass ähnliche Einschränkungen auch für andere Slogans wie „Ehre der Ukraine - Ehre den Helden“ verhängt wurden, die ebenfalls als politisch angesehen und bei internationalen Wettbewerben zum Überkleben angeordnet wurden.

Der Trainer stellte fest, dass solche Einschränkungen in diesem Jahr besonders streng seien, was einen breiteren Trend zur Regulierung von Athletenausdrücken bei internationalen Veranstaltungen widerspiegle.

„Letztes Jahr war es lockerer, und 2022 konnten Athleten bei Medaillenzeremonien Slogans gegen Krieg und Gewalt zeigen“, fügte er hinzu. Diese Verschärfung der Durchsetzung hat das ukrainische Team perplex und verärgert, da sie diese Ausdrücke als normal und integralen Bestandteil ihrer Identität ansehen.

Erklärung des Partnerunternehmens

Auch das Partnerunternehmen, das Rybachok unterstützt, gab eine Erklärung ab, in der es die Situation verurteilte.

„Als offizieller Partner der Kanutin Anastasia Rybachok und als Unterstützer aus der Ukraine ist unser Unternehmen über die Ereignisse bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris empört. Die Internationale Kanu-Föderation sah den Satz ‚Ich bin Ukrainerin‘ auf Anastasias Boot als Propaganda an und zwang dazu, einen Teil davon zu übermalen“, heißt es in der Erklärung.

Das Unternehmen betonte die symbolische Bedeutung des Designs des Bootes für Rybachok und ihr Team. Anastasia selbst gestaltete die Bilder des Kanus und brachte eine kraftvolle Botschaft ukrainischer Identität und Widerstandsfähigkeit ein.

„Dieses Design war entscheidend für das gesamte Team und ein wesentlicher Teil von Anastasias Selbstidentität und dem unerschütterlichen Geist der Ukraine“, erklärte das Unternehmen.