Ungarisches Parlament schließt Schwedens NATO-Beitritt von Frühjahrsagenda aus

Peter Zeifert

27 Wochen vor

|

16/01/2024
Welt
Foto: Shutterstock.com
Foto: Shutterstock.com
Ungarisches Parlament schließt Schwedens NATO-Beitritt von Frühjahrsagenda aus.

In der Frühjahrssitzung 2024 des ungarischen Parlaments fehlt die endgültige Abstimmung über Schwedens NATO-Mitgliedschaft auffällig im legislativen Programm.

Laut dem ungarischen Medium Telex.hu legte Vizepremierminister Zsolt Semjén das Programm vor, das 18 verschiedene Gesetzesentwürfe und Änderungen umfasst, aber Schwedens NATO-Beitritt weder zur Diskussion noch zur Abstimmung auflistet. Diese Entwicklung ist bedeutend, da Ungarn zusammen mit der Türkei eines der letzten NATO-Mitglieder bleibt, das Schwedens Beitritt zur Allianz noch nicht ratifiziert hat.

Schweden und Finnland entschieden sich im Mai 2022, nach dem Ausbruch des russisch-ukrainischen Krieges, der NATO beizutreten. Beim NATO-Gipfel 2022 schien ihr Beitritt ein schneller Prozess zu werden.

Bis Juni 2022 war der Weg für Schweden und Finnland, der NATO beizutreten, offen, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Parlamente aller Mitgliedsländer. Bis zum Sommer 2022 hatten 28 von 30 Ländern den Antrag der nordischen Länder ratifiziert, aber Ungarn und die Türkei verzögerten Schwedens Beitritt.

Im November 2023 signalisierte die Türkei die Bereitschaft, Schwedens NATO-Mitgliedschaft innerhalb von Wochen zu genehmigen, was darauf hindeutete, dass auch Ungarns Zustimmung bevorstehen könnte.

Im Dezember jedoch deutete der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán an, dass das ungarische Parlament noch nicht bereit sei, eine Entscheidung zu treffen.

Diese Situation unterstreicht die komplexen Dynamiken innerhalb der NATO und die geopolitischen Überlegungen, die die Erweiterung des Bündnisses beeinflussen.

Die Verzögerung im Ratifizierungsprozess Ungarns unterstreicht die Herausforderungen, einen Konsens unter den NATO-Mitgliedern zu erreichen, insbesondere im Kontext von erhöhten globalen Spannungen und Sicherheitsbedenken.