Ungarn blockiert EU-Hilfe von 21 Milliarden Dollar für die Ukraine

Amalie L.

3 Stunden vor

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04/03/2025
Welt
Foto: Shutterstock.com
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Ungarn blockiert 21 Milliarden Dollar an EU-Militärhilfe für die Ukraine und sorgt damit für neue Spannungen in Europa.

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Ungarn hat erneut die Bemühungen der Europäischen Union zur Unterstützung der Ukraine behindert und ein vorgeschlagenes militärisches Hilfspaket in Höhe von 20 Milliarden Euro (21 Milliarden Dollar) blockiert.

Dies berichtete Politico am 4. März.

Budapest bleibt standhaft

Obwohl die EU bereits Militärhilfe in Höhe von 60 Milliarden Euro (63,1 Milliarden Dollar) für die Ukraine im Jahr 2025 zugesagt hat, bleibt Ungarn strikt gegen weitere Finanzhilfen. Auch die Slowakei hat sich von der Unterstützung der Ukraine zurückgezogen: Ministerpräsident Robert Fico erklärte, dass seine Regierung keine weiteren finanziellen oder militärischen Hilfen bereitstellen werde.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will ein neues Konzept zur Erhöhung der europäischen Verteidigungsausgaben vorstellen. Doch der jüngste Entwurf der Schlussfolgerungen des Europäischen Rates enthält das ursprünglich von EU-Außenbeauftragter Kaja Kallas vorangetriebene 20-Milliarden-Euro-Paket nicht mehr.

Diplomatische Quellen berichten, dass allein Ungarn für die Blockade des Hilfspakets verantwortlich sei, da Ministerpräsident Viktor Orbán tiefgehende Zweifel an einer fortgesetzten militärischen Unterstützung für Kiew habe.

Während Budapest breitere EU-Verteidigungsinitiativen unterstützt, weigert es sich, zusätzliche Militärhilfe an die Ukraine zu senden – eine Haltung, die sich stärker an den Interessen Moskaus orientiert.

Druck aus Washington

Orbáns Widerstand kommt inmitten eines sich verändernden geopolitischen Umfelds, in dem US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident J.D. Vance signalisiert haben, dass sie den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht weiter unterstützen wollen. Dies wurde in einem hitzigen Treffen im Weißen Haus deutlich.

Der Präsident des Europäischen Rates, António Costa, hat mehrfach versucht, Orbán umzustimmen – jedoch offenbar ohne Erfolg.

„Ich erkenne an, dass es unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, wie Frieden erreicht werden kann, insbesondere in Bezug auf den Ansatz ‚Frieden durch Stärke‘“, schrieb Costa an Orbán.

Er betonte jedoch, dass es innerhalb der EU einen „breiten Konsens“ gebe, dass Europa „souveräner, fähiger und besser ausgerüstet“ sein müsse, um wachsenden Sicherheitsbedrohungen zu begegnen.

Paris und andere EU-Hauptstädte beobachten die Situation genau

Während Ungarn und die Slowakei die Opposition gegen weitere Hilfen anführen, deuten einige EU-Diplomaten darauf hin, dass Frankreich und andere wichtige europäische Hauptstädte nicht völlig gegen eine Verzögerung des Finanzpakets sind.

Dies könnte darauf hindeuten, dass Orbáns Widerstand nicht so isoliert ist, wie es zunächst scheint. Einige EU-Mitgliedstaaten könnten eine langsamere Umsetzung der Hilfen bevorzugen, anstatt sie gänzlich abzulehnen.

Zuvor hatte Ungarn bereits die Streichung von acht Personen von der EU-Sanktionsliste gegen Russland gefordert und verlangt, dass vor einer Verlängerung der EU-Sanktionen Garantien für die Gastransitverhandlungen mit der Ukraine gegeben werden.