Unschuldig und doch hinter Russlands Gittern: Wall Street Journal Reporter bleibt in Haft

Olivia Rosenberg

32 Wochen vor

|

15/12/2023
Welt
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Journalist in Russland inhaftiert.

Der US-Journalist Evan Gershkovich, der für das "Wall Street Journal" arbeitet, bleibt in Russland bis mindestens Ende Januar 2024 in Untersuchungshaft. Ein Moskauer Gericht wies einen Einspruch des Reporters zurück. 

Gershkovich war Ende März während einer Recherchereise im Ural festgenommen worden.

Ihm wird von der russischen Justiz vorgeworfen, Informationen über die russische Rüstungsindustrie gesammelt zu haben, was ihm bis zu 20 Jahre Haft einbringen könnte. 

Sowohl Gershkovich selbst als auch seine Familie, das "Wall Street Journal" und die US-Behörden weisen die Spionage-Anschuldigungen zurück.

Laut einem Bericht von Spiegel hat Russlands Präsident Wladimir Putin kurz nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine die Pressefreiheit weiter beschnitten. 

Ein 2022 in Kraft gesetztes Gesetz über die "Diskreditierung der russischen Streitkräfte" verbietet es, den Krieg als solchen zu bezeichnen, und sieht drakonische Strafen für Zuwiderhandlungen vor. 

Zugleich wurde das "Fake News"-Gesetz ausgeweitet, das das Verbreiten angeblicher Falschnachrichten über die Streitkräfte mit bis zu 15 Jahren Freiheitsstrafe ahndet. 

Viele russische Journalisten sind dadurch in ihrer Arbeit stark eingeschränkt, einige gingen ins Exil, während andere zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Kritische Medien wie Meduza und iStories wurden als "unerwünscht" erklärt und damit de facto verboten.