Julian Assange, Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, hat sich vor einem US-Gericht auf der Marianeninsel Saipan schuldig bekannt, im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen geheime Dokumente der US-Regierung beschafft und weitergegeben zu haben.
Assange erklärte vor Gericht, dass er als Journalist glaubte, durch den ersten Zusatzartikel der US-Verfassung geschützt zu sein.
Er räumte jedoch ein, dass seine Handlungen gegen das Spionagegesetz verstoßen haben.
Die Bezirksrichterin Ramona Villagomez Manglona akzeptierte sein Schuldbekenntnis und ließ Assange auf freien Fuß, da er bereits 62 Monate in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis verbüßt hatte.
Laut Der Spiegel sagte die Richterin: „Mit diesem Urteil werden Sie diesen Gerichtssaal als freier Mann verlassen können.“ Sie gratulierte Assange im Voraus zu seinem bevorstehenden Geburtstag und hoffte, dass er sein neues Leben positiv beginnen werde.
Assanges Anwälte bezeichneten den Tag als historisch und äußerten die Hoffnung, dass der Freispruch auch anderen inhaftierten Journalisten und Verlegern weltweit Mut machen werde.
Die australische Menschenrechtsanwältin Jennifer Robinson dankte dem australischen Premierminister Anthony Albanese für dessen Einsatz, der maßgeblich zur Freilassung Assanges beigetragen habe.
Albanese betonte, dass das heutige Ergebnis das Resultat langer Bemühungen sei.
Nach über einem Jahrzehnt der Inhaftierung, erst in einer Botschaft und dann im Gefängnis, kehrt Assange nun in seine australische Heimat zurück.
Die USA hatten ihm vorgeworfen, mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material gestohlen und veröffentlicht zu haben, wodurch das Leben von US-Informanten gefährdet worden sei.
Assange drohten in den USA bis zu 175 Jahre Haft, doch durch einen Deal mit der US-Justiz konnte er nach Australien ausreisen.
