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US-Regierung stuft Pflegeabschlüsse nicht mehr als „Professional Degrees“ ein

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Das US-Bildungsministerium hat die Pflege aus seiner Liste der anerkannten „Professional Degrees“ – also beruflichen bzw. berufsqualifizierenden Abschlüsse – gestrichen.

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Die Änderung erfolgt im Rahmen der Umsetzung von Studienkredit-Reformen, die in Präsident Donald Trumps Gesetzespaket „One Big Beautiful Bill“ enthalten sind, wie Newsweek und Nursing World berichten.

Diese Neueinstufung beeinflusst die Anwendung von bundesstaatlichen Kreditobergrenzen und hat starke Kritik von Pflegekräften, Arbeitsmarktexperten und nationalen medizinischen Organisationen ausgelöst.

Politikänderung und Auswirkungen

Bundesvorschriften aus dem Jahr 1965 listeten Pflege nie eindeutig als beruflichen Abschluss auf – sie gaben Beispiele an, erklärten jedoch, dass die Kategorie „nicht auf diese beschränkt“ sei.

Da die Definition nun aber bestimmt, welche Studiengänge höhere Kreditlimits im Rahmen der neuen Darlehensregeln erhalten, führt das Weglassen der Pflege direkt zu einer Einschränkung des Zugangs zu finanzieller Unterstützung auf Graduiertenebene.

Die neue Regel tritt in Kraft, während das Grad-PLUS-Programm abgeschafft und Parent-PLUS-Darlehen begrenzt werden.

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Diese Änderungen sind Teil eines neuen Rückzahlungsunterstützungsprogramms, das die jährliche Kreditaufnahme von Graduierten auf 20.500 US-Dollar begrenzt und eine Obergrenze von 50.000 US-Dollar für Studierende in noch als „professionell“ eingestuften Bereichen festlegt.

Der Status „Professional Degree“ wird vom Bildungsministerium nur noch den folgenden Bereichen zuerkannt: Medizin, Pharmazie, Zahnmedizin, Optometrie, Jura, Veterinärmedizin, Osteopathie, Podologie, Chiropraktik, Theologie und klinische Psychologie.

Pflege, Pflegefachkräfte (Nurse Practitioners), Physician Assistants, Physiotherapeutinnen und Audiologinnen sind ausgeschlossen.

Die American Nurses Association weist darauf hin, dass derzeit mehr als 260.000 Studierende in BSN-Programmen und 42.000 in ADN-Programmen eingeschrieben sind.

Pflegeverbände warnen, dass die Entscheidung Studierende davon abhalten wird, weiterführende Qualifikationen zu erwerben, und die landesweite Personalnot verschärfen wird.

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Kritik aus der Praxis

Eine Notfallpflegerin aus New Jersey sagte laut Newsweek auf TikTok, dass nach „10 Jahren Ausbildung… 210.000 Dollar Studienkreditschulden… 15 Jahren Erfahrung in der Notfall- und Traumapflege“ ihr Abschluss plötzlich nicht mehr als professionell gilt.

Sie warnte, dass die USA unter den neuen Kreditlimits bald „eine Million weiterer Pflegekräfte“ fehlen würden.

Olga Yakusheva von der Johns Hopkins University erklärte, dass die Kreditobergrenzen es für Pflegekräfte schwieriger machen würden, Master-, DNP- und Ph.D.-Abschlüsse zu erreichen – Qualifikationen, die für Führungspositionen, Verschreibungsbefugnisse, Forschungskarrieren und Lehrtätigkeiten unerlässlich sind.

Sie warnte davor, dass dies die Ausbildungskapazitäten der Pflegeschulen verringern und den inländischen Arbeitskräftepool weiter schrumpfen lassen werde.

Patricia Pittman von der George Washington University bezeichnete die Entscheidung als „Schlag in die Magengrube“ und sagte, sie untergrabe Bemühungen zur Mitarbeiterbindung – insbesondere in ländlichen Regionen.

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ANA-Präsidentin Jennifer Mensik Kennedy erklärte, die Einschränkung der Finanzierung für die Graduiertenausbildung „bedrohe das Fundament der Patientenversorgung“.

Antonia Villarruel von der University of Pennsylvania ergänzte, dass der Ausschluss der Pflege „ein schwerer Schlag für die Gesundheit unserer Nation“ sei.

Quellen: Newsweek, The Washington Post, Nursing World, American Nurses Association