Die Vereinigten Staaten sind bereit, den militärischen und wirtschaftlichen Druck auf Russland zu erhöhen, falls Wladimir Putin sich weigert, Verhandlungen zur Beendigung des Krieges aufzunehmen, erklärte US-Vizepräsident J.D. Vance dem Wall Street Journal.
Vance warnte, dass die USA neue Sanktionen verhängen und sogar den Einsatz amerikanischer Truppen in der Ukraine in Betracht ziehen würden, falls Russland die bevorstehenden Friedensgespräche sabotieren sollte – ein Schritt, der eine drastische Wende in der US-Politik bedeuten würde.
„Es gibt wirtschaftliche Druckmittel, und es gibt sicherlich militärische Druckmittel“, erklärte Vance und fügte hinzu, dass die Trump-Regierung daran arbeite, Putin davon zu überzeugen, dass Diplomatie die bessere Option sei als ein fortgesetzter Krieg.
Er betonte zudem, dass eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland für beide Seiten vorteilhaft sein könnte. Er verwies darauf, dass Moskaus zunehmende Abhängigkeit von Peking Russland zu einem Juniorpartner Chinas mache – eine Situation, die Putin vermutlich vermeiden möchte.
Wie könnte ein Friedensabkommen aussehen?
Während die genauen Rahmenbedingungen einer möglichen Einigung unklar bleiben, räumte Vance ein, dass jede Vereinbarung schwierige Entscheidungen für sowohl die Ukraine als auch Russland mit sich bringen würde. Er vermied es jedoch, sich dazu zu äußern, ob die USA eine russische Kontrolle über besetzte ukrainische Gebiete akzeptieren würden oder welche Sicherheitsgarantien Kiew erhalten könnte.
„Es gibt eine Vielzahl möglicher Lösungen und Konfigurationen, aber für uns ist entscheidend, dass die Ukraine souverän und unabhängig bleibt“, sagte Vance.
Er deutete zudem an, dass Trump mit seinem Verhandlungsansatz die Welt überraschen könnte.
„Ich glaube, das wird zu einem Abkommen führen, das viele Menschen schockieren wird“, warnte er.
Nach Trumps erstem offiziellen Telefonat mit Putin am 12. Februar kündigte der US-Präsident zwei hochrangige Treffen zur Beendigung des Krieges an. Das erste findet am 14. Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz statt, ein weiteres soll in der kommenden Woche in Saudi-Arabien abgehalten werden.
Allerdings hat Kiew bereits ausgeschlossen, in München mit russischen Vertretern zusammenzutreffen, und darauf bestanden, dass die Ukraine zunächst ihre Position mit den USA und den europäischen Verbündeten abstimmen müsse, bevor es direkte Gespräche mit Moskau geben könne.
Da sich die Spannungen weiter zuspitzen und Washington offen eine militärische Intervention in Betracht zieht, könnten die kommenden Tage entscheidend für die Ukraine, Russland und die globale Sicherheit sein.