Von 220 auf 38,80 Euro: Irland passt Flüchtlingshilfen an

Olivia Rosenberg

27 Wochen vor

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15/05/2024
Welt
Foto: Shutterstock
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Irland kürzt Unterstützung drastisch.

Die irische Regierung hat beschlossen, die finanzielle Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge, die in staatlichen Unterkünften untergebracht sind, erheblich zu reduzieren. 

Ab August werden die wöchentlichen Zahlungen von 220 Euro auf 38,80 Euro gesenkt. 

Diese Maßnahme, die fast die Hälfte der rund 100.000 Ukrainer betrifft, die seit dem Ausbruch des Konflikts in staatlich bereitgestellten Unterkünften wie Hotels und Pensionen leben, wird laut Bericht der Zeitung "Die Presse" umgesetzt, um das Unterstützungssystem Irlands an das anderer europäischer Länder anzupassen.

Diese Entscheidung erfolgt in einem politisch angespannten Klima, da Irland ohnehin mit einem knappen Wohnraumangebot kämpft und die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern zunehmend in den Fokus der öffentlichen Debatte rückt. 

Die knapp 19.000 Ukrainer, die in von Bürgern bereitgestellten oder zugesagten Unterkünften leben, sind von dieser Kürzung nicht betroffen und erhalten weiterhin 220 Euro pro Woche.

Kritiker dieser Maßnahme, darunter zahlreiche Hilfsorganisationen, argumentieren, dass diese Kürzung insbesondere ältere Menschen und Mütter mit Kindern hart treffen wird, die es aufgrund ihrer familiären Verpflichtungen schwer haben, eine Arbeit zu finden. 

Tom McEnaney, Gründer der Wohltätigkeitsorganisation Effective Aid Ukraine, äußerte sich gegenüber dem nationalen Rundfunksender RTE besorgt über den Richtungswechsel: 

"Die Reaktion des irischen Volkes war außerordentlich großzügig, und auch die Reaktion der irischen Regierung war außergewöhnlich, aber diese Kürzung steht im Widerspruch zu dieser Großzügigkeit. Wir gehen von Großzügigkeit zu Gemeinheit und Kaltherzigkeit über."