Während ihres Besuchs in Israel steht Bundesaußenministerin Annalena Baerbock vor einem diplomatischen Balanceakt, wie Carolina Drüten für DIE WELT berichtet.
In Gesprächen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu versucht Baerbock, eine Ausweitung der Militäroperationen in Gaza zu verhindern und gleichzeitig auf einen politischen Deal zu drängen.
Ihre diplomatisch verpackte Kritik an Netanjahus harter Haltung gegenüber der Hamas und die Forderung nach einer langfristigen Lösung des Konflikts spiegeln die wachsende Besorgnis in Berlin und Washington wider.
Die Diskussionen drehen sich um die Stabilität der NATO, die Verteidigungsausgaben der Mitgliedsstaaten und die Möglichkeit einer eigenständigeren europäischen Verteidigungspolitik.
Besonders brisant ist die Debatte über einen europäischen atomaren Schutzschirm, die durch Äußerungen Trumps und die Reaktionen darauf neu entfacht wurde.
Baerbocks Bemühungen, Netanjahu zu einem Einlenken zu bewegen, stehen im Kontext der Sorge um eine humanitäre Katastrophe und strategische Rückschläge, sollte Israel seine Offensive in Gaza ausweiten.
Baerbocks Besuch unterstreicht die komplexe Rolle Deutschlands und der internationalen Gemeinschaft in einem zunehmend angespannten geopolitischen Umfeld.
Ihre Versuche, diplomatische Lösungen zu fördern und gleichzeitig die Sicherheit Israels zu gewährleisten, zeigen die Herausforderungen auf, vor denen die internationale Diplomatie steht.