Weit entfernt von Minsk und Damaskus wird Russland still und leise zu einem Zufluchtsort für Diktatoren.
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Eine neue Untersuchung hat aufgedeckt, dass der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ein prunkvolles Anwesen in den Bergen Südrusslands errichten lässt.
Ein Rückzugsort in den Bergen
Nach Angaben des Belarusian Investigative Center (BIC), einer unabhängigen Journalismusgruppe mit Sitz in Warschau, entsteht der weitläufige Komplex nahe dem Kurort Krasnaja Poljana bei Sotschi in erstaunlichem Tempo.
Die Gruppe besuchte das rund zehn Hektar große Gelände zweimal – im Juli und im Oktober – und fand Hinweise auf massive Befestigungen und Sicherheitsvorkehrungen auf höchstem Niveau.
Obwohl offizielle Dokumente das Projekt als „Luxushotel“ ausweisen, halten die Ermittler diese Bezeichnung aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen für unglaubwürdig.
Das Gelände soll von einem 2,5 Meter hohen Zaun mit Stacheldraht umgeben sein, der gegen Tunnelgrabungen und Aufprall verstärkt ist.
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Sechs Wachposten werden mit Kameras und Waffensystemen ausgestattet, während hochentwickelte Sensoren – darunter Strahlungsdetektoren, Röntgenscanner, Wärmebildkameras und Anti-Drohnen-Systeme – das Areal sichern.
Jedes der vier Hauptgebäude erhält eine eigene Sicherheitszentrale und eine Waffenkammer.
Der Zugang zum Anwesen erfolgt durch ein mehrere Tonnen schweres Stahltor, das angeblich in der Lage ist, einen heranrasenden Lastwagen aufzuhalten.
Luxus für einen Herrscher
Der Prunk im Inneren steht der Festungsarchitektur in nichts nach.
Das größte der vier Hauptgebäude umfasst etwa die Hälfte eines Fußballfeldes und verfügt über eine prächtige Eingangshalle mit sieben Meter hohen Decken, einen Bankettsaal sowie einen unterirdischen Poolkomplex mit Saunen und Massageräumen.
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Drei kleinere Villen in der Nähe besitzen jeweils private Pools, Saunen und vier Schlafzimmer.
Ein separates Hotel- und Restaurantgebäude von rund 1.000 Quadratmetern ist für ausgewählte Gäste vorgesehen.
Schmutziges Geld
Das Grundstück gehörte einst dem belarussischen Staat, wurde jedoch 2022 an den russischen Entwickler Kompleks-Invest verkauft – zu einem Bruchteil des geschätzten Marktwerts.
Laut BIC wurde die Transaktion durch ein geheimes Dekret Lukaschenkos genehmigt. Unabhängige Gutachter schätzten den Wert des Landes auf rund 131 Millionen US-Dollar, verkauft wurde es jedoch für nur etwa 6,4 Millionen.
Bis 2024 ging das Eigentum an Kompleks-Invest Berichten zufolge an ein früheres Mitglied der belarussischen Sicherheitsdienste über.
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Die Ermittler verfolgten Kredite in Höhe von über 35 Millionen US-Dollar, die mit dem Projekt verbunden sind – ein Großteil davon stammt von Personen aus Lukaschenkos Umfeld und Unternehmen mit undurchsichtigen Finanzstrukturen.
Assads vergoldetes Exil
Während Lukaschenko noch an seinem Bergrefugium baut und weiterhin an der Macht ist, hat ein anderer langjähriger Verbündeter Wladimir Putins bereits Zuflucht in Russland gefunden.
Der ehemalige syrische Präsident Baschar al-Assad, der 2024 nach einem Putsch aus Damaskus floh, lebt nun Berichten zufolge im luxuriösen Exil in Moskau.
Eine Recherche der Zeit ergab, dass Assad und seine Familie rund 20 Wohnungen über drei Etagen eines Hochhauses in der russischen Hauptstadt bewohnen.
Der Ex-Präsident soll einen zurückgezogenen Lebensstil führen und viel Zeit mit Online-Gaming verbringen.
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Assads neues Zuhause wird als glitzernder Wolkenkratzer mit marmorgefliesten Badezimmern, Kronleuchtern und Panoramablick auf die Moskwa beschrieben.
Assads ältester Sohn Hafez bestätigte kürzlich in sozialen Medien, dass die Familie bei der Einnahme von Damaskus an Bord eines russischen Militärflugzeugs geflohen sei.
Mit Assad unter Moskaus Schutz und Lukaschenko, der in ein schwer befestigtes Anwesen in Russland investiert, kann man sagen, dass Russland zunehmend zu einem Zufluchtsort für autoritäre Führer wird, die Sicherheit und Einfluss suchen.
Quellen: Digi24, Belarusian Investigative Center, Die Zeit, Ynet, Reuters.
Dieser Artikel wurde von Kathrine Frich erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde