Die Heizungsbranche steht vor großen Herausforderungen, und nun meldet auch der große Heizungsbauer Viessmann Kurzarbeit an.
Laut Merkur betrifft dies die Produktionsgesellschaft Viessmann Werke Allendorf GmbH am Standort Allendorf, wo ab dem 1. Juli 2024 ein Teil der 4000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt wird.
Vanessa Ante, Leiterin der Kommunikation bei Viessmann, erklärte, dass sowohl direkte als auch indirekte Bereiche betroffen sind. Die Kurzarbeit ist zunächst für Juli und August geplant, weitere Entscheidungen hängen von der Marktsituation ab.
Die Verunsicherung der Verbraucher aufgrund der Debatten um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat zu einem erheblichen Nachfrageeinbruch bei Wärmepumpen geführt.
Die von der Bundesregierung erhofften 500.000 Wärmepumpen pro Jahr werden bei weitem nicht erreicht, derzeit wird mit maximal 200.000 gerechnet. Dies führt dazu, dass Unternehmen wie Viessmann, aber auch Konkurrenten wie Vaillant und Stiebel Eltron, Kurzarbeit anmelden mussten.
Max Viessmann, CEO von Viessmann, zeigte sich enttäuscht über die Entwicklungen im Wärmepumpenmarkt. Er kritisierte die Verbreitung von Mythen, Polarisierung und Populismus rund um die Technologie.
Die Heizungsbranche hofft nun auf eine politische Trendwende, um die Nachfrage nach Wärmepumpen wieder anzukurbeln. Viessmann hatte im vergangenen Jahr das Heizungsgeschäft an Carrier Global verkauft, um von deren Erfahrung in der Massenproduktion zu profitieren.
Der Absatz von Wärmepumpen ist im ersten Quartal 2024 um 52 Prozent eingebrochen.
Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Bilanz der Unternehmen. Angesichts dieser Situation bleibt abzuwarten, wie die Branche auf die aktuellen Herausforderungen reagiert und ob politische Maßnahmen zur Stabilisierung beitragen können.