Wissenschaftler der Universitätsmedizin Göttingen haben einen neuartigen Bluttest entwickelt, der Parkinson bis zu sieben Jahre vor dem Ausbruch der Krankheit vorhersagen kann.
Diese bedeutende Entwicklung basiert auf der Analyse von Proteinen im Blut, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz ausgewertet werden, so Informationen des MDR.
Der Bluttest identifiziert spezifische Proteine, die als Biomarker für Parkinson dienen. In einer Studie wurden 23 Proteine in den Blutproben von Personen mit einer isolierten REM-Schlafverhaltensstörung untersucht.
Diese Personen haben ein hohes Risiko, an Parkinson zu erkranken. Die Künstliche Intelligenz konnte mit einer Genauigkeit von 79 Prozent die Krankheit bei 8 der 23 Proteine bis zu sieben Jahre vor dem Auftreten der ersten Symptome vorhersagen.
Dr. Michael Bartl von der Universitätsmedizin Göttingen erklärte, dass durch die Bestimmung dieser Proteine potenzielle Parkinson-Patienten bereits frühzeitig identifiziert werden können.
Dies eröffnet die Möglichkeit, medikamentöse Therapien früher zu beginnen, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen oder möglicherweise sogar zu verhindern.
Die Forscher arbeiten nun daran, dieses Verfahren nicht nur bei Risikopersonen anzuwenden, sondern auch in der breiten Bevölkerung.
Weitere Studien umfassen Personen mit einem reduzierten Riechvermögen, das ebenfalls ein Risikofaktor für Parkinson ist.
In Kassel führen die Wissenschaftler die Studie "Gesund Altern" durch, bei der 170.000 Personen im Alter von 50 bis 80 Jahren befragt wurden, um Risikosymptome für Parkinson und/oder Demenz zu identifizieren.
Dieser Fortschritt könnte die Früherkennung und Behandlung von Parkinson revolutionieren und Betroffenen eine bessere Lebensqualität ermöglichen.