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Studie zeigt: Überarbeitung schadet dem Gehirn

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Übermäßige Arbeitsstunden können strukturelle Veränderungen im Gehirn verursachen, sagen Forscher.

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In der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt ist es wichtiger denn je, beruflichen Ehrgeiz mit dem persönlichen Wohlbefinden in Einklang zu bringen.

Eine neue bahnbrechende Studie aus Südkorea zeigt nun auf, wie stark sich lange Arbeitszeiten auf die Gesundheit unseres Gehirns auswirken können.

Strukturelle Veränderungen im Gehirn durch Überarbeitung

Forscher der Chung-Ang-Universität und der Yonsei-Universität in Südkorea fanden heraus, dass übermäßige Arbeit zu strukturellen Veränderungen im Gehirn führen kann. Wie tech.wp.pl berichtet, wurden die Ergebnisse der Studie im Fachjournal Occupational & Environmental Medicine veröffentlicht.

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Die Wissenschaftler analysierten MRT-Aufnahmen der Gehirne von 110 jungen Berufstätigen und teilten sie in zwei Gruppen ein: Eine Gruppe arbeitete mehr als 52 Stunden pro Woche, die andere weniger.

Die auffälligsten Veränderungen zeigten sich bei der überarbeiteten Gruppe – insbesondere in den Frontallappen (frontal gyros) und der Insula. Diese Hirnregionen sind unter anderem für kognitive Funktionen, Emotionen, Selbstwahrnehmung und zwischenmenschliche Beziehungen zuständig.

Mögliche Rückbildung – aber nur mit Zeit

John Yui Choi von der Yonsei-Universität, Mitautor der Studie, erklärte gegenüber CNN, dass die Veränderungen teilweise rückgängig gemacht werden könnten, sofern ausreichend Ruhephasen eingehalten würden. Eine vollständige Erholung sei jedoch nur mit viel Zeit zu erwarten.

Die Frontallappen spielen eine zentrale Rolle bei Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprachfähigkeit und Denkprozessen, während die Insula für die emotionale Regulation und soziale Interaktionen entscheidend ist. Die durch Überarbeitung verursachten Schäden unterstreichen die Bedeutung von Erholung und Ausgleich im modernen Arbeitsalltag.

Ein globales Gesundheitsproblem

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) berichteten bereits 2021, dass Überarbeitung jährlich zu über 745.000 vorzeitigen Todesfällen beiträgt. Übermäßige Arbeitsbelastung wurde zudem mit einem erhöhten Diabetesrisiko und einer verringerten geistigen Leistungsfähigkeit in Verbindung gebracht.

Die neue Studie aus Korea bestätigt erneut, dass die Gefahren der Überarbeitung weit über körperliche Erschöpfung hinausgehen und das Gehirn nachhaltig schädigen können. Experten fordern deshalb von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, nachhaltige Arbeitspraktiken zur Priorität zu machen – bevor die Schäden unumkehrbar werden.

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