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Wissenschaftler sagen, dass wir 3I/ATLAS mit der heutigen Technologie hätten besuchen können

Comet, interstellar object, 3I/ATLAS
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Das Team hat ein Missionskonzept entworfen, das dies möglich gemacht haben könnte.

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Seit Jahrzehnten haben Astronomen interstellare Besucher nur durch die leistungsstarken Augen von Teleskopen erblickt.

Nun glaubt ein Forschungsteam, dass wir einem solchen Besucher bald von Angesicht zu Angesicht begegnen könnten.

Der im Juli 2025 entdeckte Komet 3I/ATLAS hat weltweit Aufmerksamkeit erregt, während er aus den Tiefen des interstellaren Raums durch das Sonnensystem zieht.

Observatorien auf der Erde, Weltraumteleskope wie Hubble und sogar Orbiter um den Mars haben sich zusammengeschlossen, um seine flüchtige Reise zu verfolgen.

Doch während Teleskope nur aus der Ferne beobachten können, sagt eine Gruppe von Wissenschaftlern des Southwest Research Institute (SwRI) in Texas, dass der nächste Schritt darin bestehen könnte, eine Raumsonde zu entsenden, um einen solchen Himmelskörper direkt zu verfolgen und zu untersuchen – und bemerkenswerterweise könnte das bereits heute möglich sein.

Erforschung außerirdischer Relikte

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Nach Angaben des SwRI-Teams beschreibt ihre kürzlich abgeschlossene Missionsstudie, wie eine Raumsonde einen Vorbeiflug an einem interstellaren Kometen durchführen könnte.

Die Forscher sagen, eine solche enge Begegnung könnte beispiellose Einblicke in den Aufbau von Planetensystemen jenseits unseres eigenen liefern.

Kometen und Asteroiden sind uralte Überreste aus der Entstehungszeit des Sonnensystems und bewahren Hinweise auf seine frühe Chemie und Entwicklung. Interstellare Kometen wie 3I/ATLAS stammen jedoch aus völlig anderen Sternsystemen – und sind daher unschätzbare Zeitkapseln der kosmischen Geschichte.

Durch die Untersuchung dieser Reisenden könnten Wissenschaftler Materialien ferner Sterne mit den Bausteinen vergleichen, aus denen Erde und ihre Nachbarn entstanden, und so möglicherweise aufdecken, wie einzigartig oder verbreitet unser Sonnensystem tatsächlich ist.

Bauplan für eine Mission

Die SwRI-Studie untersuchte das Design der Raumsonde, die wissenschaftlichen Ziele und die praktischen Schritte, die erforderlich wären, um ein interstellares Objekt abzufangen.

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Das Team fand sogar heraus, dass 3I/ATLAS selbst mit ihrem vorgeschlagenen Missionsprofil hätte erreicht werden können.

Bisher haben Astronomen nur drei interstellare Besucher entdeckt: 1I/ʻOumuamua im Jahr 2017, 2I/Borisov im Jahr 2019 und 3I/ATLAS im Jahr 2025. Doch neue Observatorien wie das Vera Rubin Observatory, das in diesem Jahr den Betrieb aufgenommen hat, dürften die Entdeckungsrate drastisch erhöhen.

„Diese neue Generation von Beobachtungen könnte die Tür zu einer direkten Erforschung von Material aus anderen Sternsystemen öffnen“, sagte Dr. Alan Stern, Planetenforscher und stellvertretender Vizepräsident des SwRI, in einer Erklärung.

Er fügte hinzu: „Ein Vorbeiflug an einem interstellaren Kometen könnte beispiellose Einblicke in die Zusammensetzung, Struktur und Eigenschaften dieser Objekte liefern und unser Verständnis der Prozesse zur Bildung fester Körper in anderen Sternsystemen erheblich erweitern.“

Kurs ins Unbekannte

Die vorgeschlagene Mission würde auf einem hochgeschwindigen, frontalen Vorbeiflug basieren, bei dem während der kurzen Begegnung große Datenmengen gesammelt würden.

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SwRI-Projektleiter Matthew Freeman sagte, eine solche Mission könnte als Prototyp für zukünftige Besuche bei anderen interstellaren Reisenden dienen.

Während das Einfangen eines Kometen in eine Umlaufbahn derzeit noch weit über die bestehenden Möglichkeiten hinausgeht, sagt das Team, dass Vorbeiflüge mit heutiger Technologie machbar seien. Ihr Entwurf umfasst Instrumente zur Analyse der Kometenoberfläche, der inneren Struktur und der leuchtenden Koma – der Gaswolke, die entsteht, wenn das Eis eines Kometen in der Nähe der Sonne verdampft.

Das Verständnis der physikalischen Eigenschaften eines interstellaren Kometen könnte Wissenschaftlern helfen, seinen Ursprung nachzuvollziehen und zu verstehen, wie die extremen Bedingungen des Weltraums diese gefrorenen Relikte über Millionen von Jahren geformt haben.

Eine realistische Aussicht

Um die Machbarkeit zu prüfen, erstellten die Forscher ein Computermodell, das die Umlaufbahnen potenzieller interstellarer Objekte und die für ihren Abfang benötigte Energie simulierte.

Ihre Ergebnisse waren vielversprechend: Eine energiearme Flugbahn von der Erde aus könnte mit bestehenden Antriebssystemen erreicht werden.

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Der SwRI-Orbitalmechanik-Spezialist Dr. Mark Tapley berechnete, dass eine unter diesen Parametern konstruierte Raumsonde 3I/ATLAS hätte erreichen können.

„Das wirklich Ermutigende am Auftauchen von 3I/ATLAS ist, dass es unsere Studienergebnisse weiter untermauert“, sagte er.

„Wir haben gezeigt, dass es nichts Komplizierteres erfordert als die Technologien und Startleistungen von Missionen, die die NASA bereits geflogen hat, um diese interstellaren Kometen zu erreichen.“

Während die Suche nach kosmischen Besuchern Fahrt aufnimmt, glauben Wissenschaftler, dass die erste Mission, die einem Kometen aus einem anderen Sternsystem nachjagt, früher stattfinden könnte, als man denkt – und damit einen kühnen neuen Schritt in der Erforschung des Universums durch die Menschheit markieren würde.

Quellen: NASA, Southwest Research Institute, Reuters, BBC, AP

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Dieser Artikel wurde von Jens Asbjørn Bogen erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde