In Wien stehen tausende ukrainische Kriegsflüchtlinge vor einer neuen Herausforderung: Der Verlust ihrer Pflichtversicherung.
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Mit dem Auslaufen der Krankenversicherung für bestimmte Gruppen müssen viele nun rasch handeln, um weiterhin abgesichert zu bleiben, so die Zeitung OE24.
Strengere Prüfungen bei der Grundversorgung
Aktuell befinden sich 13.824 ukrainische Vertriebene in der Grundversorgung der Stadt Wien. Da sie kein eigenes Einkommen haben, erhalten sie Unterkunft und finanzielle Unterstützung vom Staat. Gleichzeitig sind sie über die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) krankenversichert.
Der Fonds Soziales Wien (FSW) verschärft nun jedoch die Regelungen. Personen im arbeitsfähigen Alter müssen sich künftig beim Arbeitsmarktservice (AMS) registrieren lassen.
Derzeit suchen in Wien 3.132 Ukrainer aktiv nach einer Arbeitsstelle, während 1.721 an Schulungsprogrammen teilnehmen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Eigenständigkeit der Geflüchteten zu fördern und langfristig ihre Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.
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Versicherung ausgelaufen – Übergangsfrist bis April
Am 4. März endete die Pflichtversicherung für jene Ukrainer, die weder über die Grundversorgung abgesichert noch als arbeitslos gemeldet sind. Damit haben sie seit Dienstag streng genommen keinen Anspruch mehr auf medizinische Behandlungen, Krankenhausaufenthalte oder Medikamente.
Um einen abrupten Versicherungsausfall zu vermeiden, gewährt die ÖGK eine sechswöchige Übergangsfrist bis zum 16. April. Bis dahin müssen die Betroffenen entweder eine Beschäftigung aufnehmen oder sich eigenständig versichern.
Österreichweit sind rund 26.000 Ukrainer von dieser Maßnahme betroffen, darunter auch 4.000 Kinder in Wien. Die Situation wirft Fragen zur sozialen Absicherung und den Perspektiven der Geflüchteten auf.
Viele stehen nun vor der Herausforderung, sich schnellstmöglich neu zu orientieren, um weiterhin Zugang zum Gesundheitssystem zu haben.