Nordkoreanische Arbeiter in Russland.
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Putins Krieg hat große Lücken auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Nun werden diese von Gastarbeitern aus Nordkorea gefüllt – in Verletzung der Sanktionen der Vereinten Nationen.
Als Russlands Vizepremierminister Marat Chusnullin vorschlug, nordkoreanische Arbeiter beim Wiederaufbau der kriegszerstörten Gebiete in der Ukraine einzusetzen, sorgte das für großes Aufsehen.
Seiner Aussage zufolge könne „ein nordkoreanischer Fliesenleger die Arbeit von zwei Russen erledigen“. Das ist eine deutliche Illustration dafür, wie sich Russland zunehmend auf autoritäre Verbündete wie Nordkorea stützt, um die Auswirkungen des Krieges auszugleichen.
Der Hintergrund ist klar: Hunderttausende Russen sind im Krieg gegen die Ukraine gestorben, viele weitere haben das Land verlassen, um nicht zum Fronteinsatz gezwungen zu werden. Das hat zu einem akuten Arbeitskräftemangel geführt – eine Krise, die Kim Jong-Un nun zu lindern hilft.
Laut dem The Wall Street Journal sind kürzlich etwa 15.000 Nordkoreaner nach Russland eingereist. Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes hat sich diese Zahl im vergangenen Jahr um das Zwölffache erhöht. Die Arbeiter werden dafür gelobt, dass sie Zwölfstundenschichten leisten, niedrige Löhne akzeptieren – und sich nie beschweren.
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Doch diese Zusammenarbeit verstößt gegen UN-Sanktionen, die Nordkorea verbieten, Arbeitskräfte ins Ausland zu entsenden. Der Grund: Der Löwenanteil der Löhne fließt direkt an das Regime von Kim Jong-Un. Übergelaufene Nordkoreaner berichten, dass 90 Prozent der Löhne vom Staat einbehalten werden.