Ein US-Rüstungsunternehmen hat eine autonome Drohne enthüllt, die Ziele ohne menschliches Eingreifen auswählt – und damit ernste ethische und strategische Fragen aufwirft.
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Ein US-Rüstungsunternehmen hat eine autonome Drohne enthüllt, die Ziele ohne menschliches Eingreifen auswählt – und damit ernste ethische und strategische Fragen aufwirft.

Die moderne Kriegsführung verändert sich schneller als je zuvor, und der neueste Zugang auf dem Schlachtfeld sorgt für Aufsehen – und Besorgnis.
Die neu vorgestellte „Red Dragon“ von AeroVironment ist eine sogenannte Kamikaze-Drohne mit der erschreckenden Fähigkeit, selbstständig Tötungsentscheidungen zu treffen.
In einem dramatischen Werbevideo ist zu sehen, wie das unbemannte Fluggerät Ziele erkennt und angreift – ohne menschliche Steuerung. Willkommen im nächsten Kapitel der Kriegstechnologie.
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Einführung der „Red Dragon“ Selbstmorddrohne

Die „Red Dragon“ ist eine Einweg-Angriffsdrohne, auch bekannt als „Loitering Munition“, die nach dem Einsatz nicht zurückkehrt.
Nach dem Start fliegt sie ins Feindesgebiet, identifiziert ein Ziel und detoniert beim Aufprall.
Was diese Drohne jedoch von anderen unterscheidet, ist ihr selbstgesteuertes Zielerfassungssystem.
Vollständig autonome Zielauswahl

Im Gegensatz zu traditionellen Drohnen, die von Bedienern überwacht werden, kann die Red Dragon selbstständig Ziele identifizieren und angreifen.
Ihre KI-Software definiert die Einsatzparameter, wählt gegnerische Ziele aus und entscheidet über den Zeitpunkt des Angriffs – ganz ohne Echtzeit-Kontrolle durch Menschen.
Startbereit in Minuten, tödlich in Sekunden

Die Red Dragon ist für den schnellen Einsatz konzipiert – sie kann innerhalb von nur zehn Minuten startklar gemacht werden und erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h.
Das System ist skalierbar: Bis zu fünf Drohnen können pro Minute gestartet werden – was Massenangriffe durch autonome Systeme ermöglicht.
Einsatzfähig in GPS-gestörten Kampfzonen

Eine der eindrucksvollsten – und alarmierendsten – Eigenschaften ist die Widerstandsfähigkeit der Drohne.
Sie wurde speziell für Umgebungen ohne GPS und mit eingeschränkter Kommunikation entwickelt.
Das bedeutet, dass sie selbst in elektronisch umkämpften Kriegsgebieten operieren kann, in denen die meisten Drohnen versagen würden.
Einsatzfähig in Luft, zu Land und zur See

Die Red Dragon ist nicht nur auf den Luftraum beschränkt. Durch ihr domänenübergreifendes Design kann sie in Luft-, Land- und Seeoperationen eingesetzt werden.
Diese taktische Flexibilität macht sie universell einsetzbar – nahezu jede militärische Operation kann davon profitieren.
Softwaredefinierte Kriegsführung mit AVACORE

Im Kern der Drohne liegt AeroVironments AVACORE-Architektur – eine modulare Softwareplattform, die schnelle Einsatzanpassungen ermöglicht.
Sie erlaubt kontinuierliche Updates, neue Zielalgorithmen und sich wandelnde Rollen im Gefechtsfeld.
Die Tötungsliste ist jetzt digital

In einer Szene des Werbevideos sieht man, wie die Red Dragon mehrere Ziele während des Flugs scannt und auswählt.
Das System bewertet Bedrohungen und fixiert sie – ein weiterer Schritt in Richtung autonomer Letalität als neuer Standard der Kriegsführung.
Künstliche Intelligenz und Entscheidungen über Leben und Tod

Kritiker schlagen Alarm wegen der Übertragung tödlicher Entscheidungsgewalt an Maschinen.
Trotz Beteuerungen des Pentagon, dass immer ein verantwortlicher Mensch involviert sei, verschwimmt die Grenze zwischen menschlicher Kontrolle und autonomer Ausführung zunehmend
US-Verteidigungsposition: Menschliche Aufsicht erforderlich

Im Jahr 2024 bekräftigte das US-Verteidigungsministerium seine Position, dass keine autonome Waffe ohne verantwortliche menschliche Aufsicht eingesetzt werden darf.
Doch je schneller und automatisierter Drohnentechnologie wird, desto schwieriger dürfte es werden, dieses Prinzip auch durchzusetzen.