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Trump in schwerem Fahrwasser wegen möglichem Flugzeuggeschenk aus Katar

Trump in schwerem Fahrwasser wegen möglichem Flugzeuggeschenk aus Katar

Katar-Geschenk bringt Trump in Erklärungsnot.

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Bestechung mit zusätzlicher Beinfreiheit?

Eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Donald Trump und der katarischen Königsfamilie sorgt für Aufruhr in der US-Politik. Laut ABC News erwägt Trump, ein luxuriöses Boeing-747-Flugzeug aus Katar anzunehmen, das er angeblich als vorübergehenden Ersatz für die Air Force One nutzen möchte.

Das Geschenk, das während Trumps bevorstehendem Besuch im Nahen Osten bekannt gegeben werden soll, hat bereits heftige Reaktionen ausgelöst.

Scharfe Kritik aus der Politik

Besonders heftig fällt die Reaktion des demokratischen Mehrheitsführers im Senat, Chuck Schumer, aus. Er sieht in dem Geschenk einen Fall von ausländischer Einflussnahme und einen Verstoß gegen das Prinzip „America First“.

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Die Kritik richtet sich auch gegen die Tatsache, dass es sich um ein Geschenk eines fremden Staates handelt – was möglicherweise gegen die US-Verfassung verstößt, wie der dänische Rundfunk DR berichtet.

Die US-Verfassung verbietet es Bundesbeamten, Geschenke von ausländischen Staaten ohne Zustimmung des Kongresses anzunehmen. Dies ist als sogenannte Emoluments Clause bekannt – oft auch als „Bestechungsverbot“ bezeichnet.

Trump verteidigt sich

Donald Trump selbst hat die Vorwürfe heruntergespielt. Auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social erklärte er, es handele sich um ein temporäres Ersatzflugzeug, das kostenlos zur Verfügung gestellt werde, während die alternde aktuelle Air Force One aufgerüstet werde. Er deutete an, dass die Vereinbarung transparent sei und dem öffentlichen Interesse diene.

Ethikexperten sehen das jedoch anders. Kathleen Clark, Juraprofessorin an der Washington University, wirft Trump vor, die Macht des Staates zur Stärkung seines persönlichen Vermögens und seiner Position zu nutzen. Ihrer Ansicht nach zeigt der Fall deutlich, was passiert, wenn Kongress und Oberstes Gericht die Verfassung nicht durchsetzen.

Dies berichtet ABC.

Wirtschaftliche Verbindungen zur Region

Katar, das von der Familie Al Thani regiert wird, scheint seine Beziehungen zu Trump vertiefen zu wollen. Gleichzeitig baut Trumps Familienunternehmen, die Trump Organization, seine wirtschaftliche Präsenz in der Region aus – unter anderem mit einem neuen Luxusresort in Katar in Zusammenarbeit mit dem staatlich unterstützten Unternehmen Qatari Diar.

Dies nährt den Verdacht, dass es bei dem Geschenk nicht nur um Flugkapazität geht, sondern auch um politischen Einfluss.

Lieferchaos rund um neue Air Force One

Die offiziellen Ersatzflugzeuge für die derzeitige Air Force One sind verspätet. Boeing hat mit dem Projekt Milliardenverluste erlitten, und die erste Lieferung wird nicht vor 2027 erwartet.

Sollte Trump die Wahl 2024 gewinnen, könnte dies bedeuten, dass ihm während eines Großteils seiner möglichen neuen Amtszeit kein neues offizielles Präsidentenflugzeug zur Verfügung steht – was dem möglichen Geschenk aus Katar eine neue Bedeutung verleiht.

Das Geschenk wurde bislang nicht offiziell bestätigt, doch laut Quellen soll es während Trumps Besuch in Katar im Rahmen seiner Nahostreise in dieser Woche angekündigt werden.

Sollte das geschehen, dürfte die Debatte darüber, wo die Grenzen von Geschenken und ausländischem Einfluss verlaufen, erneut mit voller Wucht aufflammen.

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