Die EU hat noch keine bedeutenden Zugeständnisse von Washington in Bezug auf Zölle auf europäische Waren erhalten
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Die EU hat noch keine bedeutenden Zugeständnisse von Washington in Bezug auf Zölle auf europäische Waren erhalten

Donald Trump bezeichnete die Europäische Union am Montag in einer Presseerklärung als „schlimmer als China“.
Die Bemerkung erfolgte nur wenige Stunden, nachdem sich die USA und China darauf geeinigt hatten, einige ihrer gegenseitigen Zölle zurückzunehmen, um ihren Handelskrieg zu entschärfen.
Ein Wandel von Lob zu Provokation

Trumps Kritik an der EU stellt eine dramatische Wende zu seinem jüngsten Lob für EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dar.
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Noch in der vergangenen Woche nannte er sie „fantastisch“ und äußerte Hoffnung auf ein bevorstehendes Treffen.
Nun scheint dieses Treffen ungewiss, da von der Leyen auf einem konkreten Handelsvorschlag besteht.
Die EU drängt weiterhin auf Zollentlastung

Trotz wiederholter Versuche ist es der EU bislang nicht gelungen, bedeutende Zugeständnisse aus Washington in Bezug auf die von Trump im Rahmen seiner sogenannten „Liberation Day“-Initiative verhängten Zölle zu erhalten.
Diese Zölle betreffen eine breite Palette von Produkten, darunter Autos und Metalle.
Brüssel bereitet Gegenmaßnahmen vor

Als Reaktion darauf hat die EU eine Reihe möglicher Zugeständnisse gegenüber China umrissen und erwägt Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von 95 Milliarden Euro, falls die Verhandlungen scheitern.
Diese potenziellen Zölle spiegeln die wachsende Frustration des Blocks über die Handelspolitik Washingtons wider.
Navarro bezeichnet EU-Gegenmaßnahmen als „provokativ“

Peter Navarro, Trumps ehemaliger Handelsberater, verurteilte die vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen der EU und nannte sie „provokativ“.
Seine Kommentare unterstreichen die sich vertiefende Kluft zwischen den USA und ihren europäischen Partnern – selbst während sich die Spannungen mit China zu entschärfen beginnen.
Vorübergehender Waffenstillstand zwischen den USA und China

Am Wochenende trafen sich US-amerikanische und chinesische Beamte in der Schweiz, um eine vorläufige 90-tägige Aussetzung der Strafzölle auszuhandeln.
Gemäß der Vereinbarung sollen die US-Zölle auf chinesische Importe von 145 % auf 30 % gesenkt werden, während China seine Zölle von 125 % auf 10 % reduziert.
Trumps „Liberation Day“ und die globalen Folgen

Trumps weitreichende Einführung von Zöllen, die er als Korrektur globaler Handels-„Ungerechtigkeiten“ darstellt, hat Schockwellen durch die Finanzmärkte geschickt.
Seine Maßnahmen zielen darauf ab, durch Globalisierung verlorene Industriearbeitsplätze zurück in die USA zu holen, bergen jedoch das Risiko, globale Handelsströme zu destabilisieren.
Arzneimittelpreise im Visier Trumps

Mitten im Handelskonflikt stellte Trump am Montag auch einen neuen Rahmen zur Preisgestaltung von Medikamenten vor.
Der Plan sieht vor, dass Pharmaunternehmen den Amerikanern den weltweit niedrigsten Preis anbieten müssen – ein Schritt, der große Auswirkungen auf den internationalen Arzneimittelmarkt haben könnte
Eine neue Ära der Spannungen zwischen den USA und der EU?

Während Trump seine Rhetorik und Handelsdrohungen gegen Europa verschärft, scheint die einst stabile transatlantische Beziehung in eine turbulente neue Phase einzutreten.
Mit angedrohten Gegenmaßnahmen und stockenden Verhandlungen könnten die kommenden Monate entscheidend für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und der EU sein.