Große Entdeckungen erfordern nicht immer Hightech-Ausrüstung und Doktortitel – manchmal reicht ein Geburtstagsgeschenk und Abenteuerlust.
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Als der achtjährige Lucas Atchison vor zwei Jahren mit seiner Familie zum Point Farms Provincial Park in Ontario fuhr, hatte er seinen brandneuen Metalldetektor im Gepäck. Die Hoffnung war, das ersehnte „Biep“ zu hören – und genau das passierte.
Nach einigem Suchen wurde er fündig: Ein Metallgegenstand ragte aus dem Sand. Sein Vater hielt es zunächst nur für einen Bolzen, der zum Festmachen von Booten verwendet wird, doch Lucas gab nicht auf.
Etwas tieferes Graben enthüllte einen Bolzen, der an einem Stück Holz befestigt war – und plötzlich standen Vater und Sohn vor dem, was höchstwahrscheinlich ein altes Schiffswrack ist.
Das berichtet Popular Science.
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Möglicherweise ein Segelschiff aus dem Jahr 1856
Der Fund wurde dem Parkpersonal gemeldet, das daraufhin die gemeinnützige Organisation Ontario Marine Heritage Committee (OMHC) kontaktierte. Erst im Mai dieses Jahres, nach mehreren Genehmigungsrunden, konnte ein Team von Meeresarchäologen mit einer professionellen Ausgrabung beginnen.
Erste Funde deuten darauf hin, dass es sich um eine „Schooner“ handelt – ein klassisches Segelschiff mit doppeltem Rahmen im Rumpf.
Die Experten vermuten, dass es sich um die „St. Anthony“ handeln könnte, ein Schiff, das 1856 bei einem Weizentransport von Chicago nach Buffalo nahe dem Huronsee sank. Um die Identität zu bestätigen, vergleichen die Archäologen Details des Wracks mit alten Versicherungspapieren, die unter anderem Anforderungen an Nägel und Verbindungselemente solcher Schiffe beschrieben.
Kleine Detektoren, große Funde
Lucas ist nicht der einzige Hobby-Detektiv, der über Geschichte gestolpert ist. Kürzlich entdeckte ein Rumäne einen Schatz römischer Münzen, und ein Schotte grub in seinem eigenen Garten eine 4.000 Jahre alte Stein-Axt aus.
Manchmal dauert es Jahre, bis die Menschen begreifen, was sie eigentlich gefunden haben – so wie der Australier David Hole, der 2016 glaubte, Gold gefunden zu haben, aber erst vor Kurzem herausfand, dass sein Stein tatsächlich ein seltener Meteorit war – 4,6 Milliarden Jahre alt.
Das Schiff soll erhalten bleiben – und Lucas macht weiter
Geplant ist, das Wrack in einer sauerstofffreien Umgebung wieder zu vergraben, um es vor Verfall und biologischer Aktivität zu schützen. Und Lucas? Der steht vielleicht erst am Anfang seiner Karriere als Amateurarchäologe – mit Metalldetektor in der Hand und der Geschichte direkt unter den Füßen.