Startseite Europa Russischer ‚Spion‘ entkommt aus fahrendem Zug: Großfahndung in Litauen

Russischer ‚Spion‘ entkommt aus fahrendem Zug: Großfahndung in Litauen

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Polizei, Hubschrauber und Spürhunde wurden sofort eingesetzt, ohne Ergebnis.

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Polizei, Hubschrauber und Spürhunde wurden sofort eingesetzt, ohne Ergebnis.

Flucht aus versiegeltem Zug im NATO-Gebiet

Die litauische Polizei hat eine hochbrisante Fahndung eingeleitet, nachdem ein 21-jähriger russischer Staatsbürger, nur als Daniil M. identifiziert, aus einem „versiegelten“ Hochsicherheitszug entkam, der durch das NATO-Land fuhr.

Der Zug, der russische Bürger legal von Belarus nach Kaliningrad transportierte, wurde damit zum Schauplatz eines internationalen Zwischenfalls.

Großfahndung nach Verschwinden eingeleitet

Die Behörden waren schockiert, als der junge Mann kurz vor dem Halt am Bahnhof Kybartai nahe der Grenze zur russischen Region Kaliningrad verschwand.

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Ein Zugbegleiter meldete eine offene Tür nur 25 Minuten vor der Ankunft – zu diesem Zeitpunkt war Daniil bereits verschwunden.

Polizei, Hubschrauber und Spürhunde wurden sofort eingesetzt, doch jede Spur fehlte.

Grenzsicherheits-Panne? Nur eine Tür blieb zurück

Litauens Staatssicherheitsdienst bestätigte, dass Daniil gültige Transitpapiere hatte und sich legal im Zug befand. Doch sein plötzliches Verschwinden wirft ernste Fragen zur Sicherheit auf.

„Alles, was gefunden wurde, war eine geöffnete Tür“, sagte Sicherheitschef Giedrius Mišutis.

Die Überwachung des Zuges sollte genau solche Fluchten verhindern.

Russische Medien kritisieren Litauen scharf

Das kremlnahe Portal Baltnews reagierte schnell und warf Litauen Inkompetenz vor.

„Es ist schwer, andere Gründe für das Versagen aller litauischen Staatsdienste zu finden, einen 21-jährigen russischen Bürger nicht zu bemerken“, hieß es in dem Bericht – der Vorfall zeige Schwachstellen in der NATO-Sicherheit auf.

Züge unter strenger Kontrolle

Nach einem Abkommen von 2003 dürfen russische Bürger durch Litauen zwischen dem russischen Kernland und Kaliningrad reisen.

Diese Züge unterliegen jedoch strengen Kontrollen.

Passagiere dürfen nicht aussteigen, die Waggons sind versiegelt – was Daniils Flucht umso mysteriöser macht.

Spionageeinsatz oder verzweifelte Flucht?

Während russische Medien behaupten, Daniil habe einfach nur „ein besseres Leben“ gesucht, hat der Vorfall Befürchtungen über verdeckte russische Operationen in NATO-Staaten ausgelöst.

Litauische Behörden haben Spionage zwar nicht bestätigt, bleiben aber in erhöhter Alarmbereitschaft angesichts der angespannten Lage wegen des Kriegs in der Ukraine.

Flüchtiger weiter verschwunden – Behörden in Erklärungsnot

Innenminister Vladislav Kondratovic räumte das Versagen ein: „Züge verlangsamen sich an bestimmten Stellen … die Person hat vermutlich die Gelegenheit zum Absprung genutzt.“

Da der Flüchtige weiterhin verschwunden ist und es keine offizielle Erklärung für das Sicherheitsversagen gibt, mehren sich die Fragen, wie ein möglicher russischer Agent in der EU untertauchen konnte.

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