Geheimdiensterkenntnisse deuten darauf hin, dass Russland in einigen Jahren bereit sein könnte, die NATO anzugreifen – aber wie stehen sich die beiden Seiten in Bezug auf ihre militärischen Fähigkeiten gegenüber?
Gerade lesen andere
Geheimdiensterkenntnisse deuten darauf hin, dass Russland in einigen Jahren bereit sein könnte, die NATO anzugreifen – aber wie stehen sich die beiden Seiten in Bezug auf ihre militärischen Fähigkeiten gegenüber?
2030

Das Jahr, in dem Russland laut westlichen Geheimdiensten und NATO-Generalsekretär Mark Rutte bereit sein könnte, einen Angriff auf die NATO zu starten
Ein Krieg der Abschreckung

Der Westen tut alles, um eine direkte militärische Konfrontation mit Russland zu vermeiden. Kürzlich einigten sich die NATO-Staaten darauf, die Militärausgaben auf 5 % des BIP zu erhöhen – als Zeichen der Abschreckung.
Aber wenn es doch passiert …

Die große Frage lautet: Wie würde ein theoretischer militärischer Konflikt tatsächlich ablaufen?
Lesen Sie auch
Das lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, aber man kann die militärischen Kräfte Russlands und der NATO miteinander vergleichen.
Aktive Soldaten

Laut Statista verfügt die NATO über etwa 3,4 Millionen aktive Soldaten und übertrifft damit Russlands Truppenstärke von 1,32 Millionen deutlich.
Hinzu kommen über 4,3 Millionen Reservisten in der NATO – mehr als doppelt so viele wie Russlands 2 Millionen.
Verteidigungsausgaben

Die NATO-Mitgliedsstaaten geben zusammen über 1,47 Billionen US-Dollar für Verteidigung aus – ein Vielfaches von Russlands 149 Milliarden US-Dollar.
Allein die USA tragen mit fast 1 Billion US-Dollar den Löwenanteil bei und unterstreichen so die finanziellen Möglichkeiten der Allianz.
Panzerstärke

Laut Statista verfügt Russland über eine Panzerflotte mit etwa 5.750 Einheiten, während die NATO rund 11.500 besitzt.
Gepanzerte Fahrzeuge

Die NATO besitzt etwa 971.000 gepanzerte Fahrzeuge, profitiert dabei von moderner Technologie und einer hohen Interoperabilität zwischen den Mitgliedstaaten.
Russlands Flotte umfasst 131.000 gepanzerte Fahrzeuge, von denen jedoch ein großer Teil veraltet ist.
Artilleriesysteme

Russland setzt stark auf Artillerie und verfügt über rund 5.100 selbstfahrende sowie 8.500 gezogene Artilleriesysteme.
Die NATO hat insgesamt etwa 4.000 selbstfahrende und 6.300 gezogene Geschütze – technologisch meist moderner, aber in geringerer Zahl.
Raketenartillerie

Mit rund 3.000 Raketenartilleriesystemen liegt Russland auch hier vorn, während die NATO etwa 1.200 Einheiten besitzt.
Diese Fähigkeit ermöglicht konzentriertes Feuer – ein zentrales Element der russischen Militärdoktrin.
Luftstreitkräfte

Die NATO verfügt über mehr als 20.000 Flugzeuge, darunter Kampfjets, Bomber und Unterstützungsflugzeuge.
Russlands Luftwaffe besteht aus rund 4.100 Flugzeugen mit Schwerpunkt auf strategischen Bombern und Abfangjägern.
Seestreitkräfte

Die NATO kann auf 16 Flugzeugträger, über 100 Zerstörer und nahezu 130 Fregatten zurückgreifen.
Russlands Marine besitzt lediglich einen Flugzeugträger, 10 Zerstörer und 12 Fregatten.
U-Boot-Kapazitäten

Russland betreibt eine beachtliche U-Boot-Flotte von 63 Einheiten, darunter 11 nuklearbetriebene U-Boote mit ballistischen Raketen.
Die NATO, insbesondere die USA, verfügen über technisch fortschrittlichere und global stationierte U-Boote – insgesamt 148 an der Zahl.
Nuklearwaffenarsenal

Russland besitzt etwa 5.580 nukleare Sprengköpfe – etwas mehr als die NATO mit rund 5.500.
Die nuklearen Streitkräfte der NATO sind jedoch auf die USA, Großbritannien und Frankreich verteilt, jeweils mit eigener Befehlsstruktur.
Cyberkrieg: Die neue Frontlinie

Sowohl NATO als auch Russland verfügen über erhebliche Cyber-Fähigkeiten. Die NATO konzentriert sich auf Verteidigung und Resilienz, während Russland für offensive Operationen gegen kritische Infrastrukturen und Informationssysteme bekannt ist.
Weltraumressourcen: Das nächste militärische Feld

Vor allem die USA als NATO-Mitglied verfügen über umfangreiche weltraumgestützte Kapazitäten für Kommunikation, Navigation und Aufklärung.
Russland unterhält ein robustes Raumfahrtprogramm mit militärischen Satelliten, kämpft jedoch mit Modernisierungsproblemen.
Logistik und Mobilität: NATOs strategische Flexibilität

Dank integrierter Logistik- und schneller Verlegefähigkeit kann die NATO rasch auf Bedrohungen reagieren.
Russlands logistische Kapazitäten wurden in den letzten Konflikten auf die Probe gestellt – mit teils deutlichen Schwächen bei langanhaltenden Einsätzen.
Ausbildung und Einsatzbereitschaft: Die Professionalität der NATO

NATO-Truppen profitieren von regelmäßigen gemeinsamen Übungen, standardisierter Ausbildung und professioneller Militärbildung – das fördert die Interoperabilität.
Russland hat seine Ausbildung verstärkt, setzt aber weiterhin stark auf Wehrpflichtige, was die Einsatzbereitschaft einschränken kann.
Rüstungsindustrie: Produktionskapazitäten

Russlands Rüstungsindustrie hat ihre Produktion erhöht – mit Fokus auf Artillerie, Panzer und Drohnen, teils mit Unterstützung verbündeter Staaten.
Die NATO-Staaten verfügen über hochentwickelte, aber oft träge aufrüstende Verteidigungsindustrien.