Bevor Irland erreicht wurde die „Standard“ erhielt keine Einfahrt in französische Häfen
Gerade lesen andere
Bevor Irland erreicht wurde die „Standard“ erhielt keine Einfahrt in französische Häfen
Unter EU-Sanktionen

Ein russisches Segelschiff, das den EU-Sanktionen unterliegt, hat für Aufsehen gesorgt, nachdem es ohne Genehmigung in Irland anlegte.
Das Schiff mit dem Namen Standard lief am 9. Juli in Port Oriel ein und verstieß damit gegen europäische Beschränkungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.
Ein Schiff voller Symbolik

Die Standard ist kein gewöhnliches Schiff – sie ist eine Nachbildung des ersten Kriegsschiffs von Zar Peter dem Großen aus dem Jahr 1703.
Lesen Sie auch
Einst Symbol russischer maritimer Stärke, steht sie nun im Zentrum eines diplomatischen Skandals, weil sie die Sanktionen missachtete und in EU-Gewässer segelte.
Frankreich verweigerte die Einfahrt – Irland war der nächste Hafen

Bevor sie irisches Gebiet erreichte, wurde der Standard die Einfahrt in französische Häfen verweigert.
Mangels Alternativen änderte das Schiff seinen Kurs und steuerte irisches Hoheitsgebiet an – obwohl es ihm laut geltenden Sanktionen ausdrücklich verboten ist, einen EU-Hafen anzulaufen.
Keine Anmeldung, kein Kontakt

Das Schiff lief in Port Oriel ein, ohne die irischen Behörden zu benachrichtigen oder um Erlaubnis zu bitten.
Die unangekündigte Ankunft rief sofort die irische Küstenwache auf den Plan, die nun ein Ermittlungsverfahren wegen möglicher Verstöße eingeleitet hat.
Offizielle Untersuchung läuft

Die irische Küstenwache untersucht derzeit den Vorfall wegen potenzieller Verstöße gegen maritime Vorschriften.
Das unerlaubte Einlaufen könnte auch als Verstoß gegen die EU-Sanktionen gewertet werden.
Ukrainische Stimmen sprechen von Propaganda

Ukrainische Beamte und Aktivisten warfen der Besatzung der Standard vor, das Schiff als Plattform für russische Propaganda zu nutzen.
Angesichts des andauernden Krieges sehen viele das Anlegen in einem europäischen Hafen als provokanten Akt.
Der Kapitän äußert sich: „Ich bin gegen den Krieg“

In einer Stellungnahme gegenüber der Irish Times wies der Kapitän des Schiffs die Vorwürfe zurück.
Er betonte, er lehne Präsident Putin und den Angriffskrieg gegen die Ukraine ab. Die Besatzung habe keine politischen Absichten gehabt, sondern lediglich am Tall Ships Race in Schottland teilnehmen wollen.
Ziel war Schottland

Laut Kapitän wollte die Standard am Tall Ships Race in Schottland teilnehmen.
Die Veranstaltung vereint historische Segelschiffe aus aller Welt – doch wegen der Sanktionen war die Standard faktisch von einer Teilnahme ausgeschlossen.
Sanktionsbruch oder bürokratisches Missverständnis?

Ob das Einlaufen in den Hafen ein gezielter Verstoß oder ein logistisches Missgeschick war, bleibt unklar.
Für die EU-Behörden wirft der Vorfall jedoch ernste Fragen zur Durchsetzung maritimer Sanktionen auf – und dazu, wie diese umgangen werden können.