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USA und Israel kritisieren Frankreich scharf wegen „Belohnung des Terrors“ nach Macrons Palästina-Erklärung

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Marco Rubio bezeichnet die französische Entscheidung als „Ohrfeige für die Opfer des 7. Oktober“.

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Marco Rubio bezeichnet die französische Entscheidung als „Ohrfeige für die Opfer des 7. Oktober“.

Was geschieht?

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angekündigt, dass Frankreich auf der UN-Vollversammlung im September den Staat Palästina offiziell anerkennen wird.

Mit diesem Schritt, der darauf abzielt, neue Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten zu wecken, wird Frankreich zur ersten bedeutenden westlichen Macht, die eine solche Entscheidung trifft.

Macrons offener Brief an die palästinensische Führung

Macron veröffentlichte auf X einen Brief an Mahmud Abbas, den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, in dem er Frankreichs Absichten bekräftigte:

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„Getreu seinem historischen Engagement für einen gerechten und dauerhaften Frieden im Nahen Osten habe ich entschieden, dass Frankreich den Staat Palästina anerkennen wird.“

Ein wegweisender Wandel in der westlichen Diplomatie

Mit dieser Entscheidung vollzieht Frankreich eine deutliche Abkehr von der Position der meisten westlichen Verbündeten.

Zwar haben bereits einige kleinere Staaten Palästina anerkannt, doch mit Frankreich erkennt erstmals ein G7-Land den Staat offiziell an – möglicherweise ein Wendepunkt für die internationale Dynamik in dieser Frage.

Israel reagiert mit Empörung

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilte die Entscheidung scharf und warnte, sie könne Extremisten stärken:

„Ein palästinensischer Staat unter diesen Bedingungen wäre eine Startrampe zur Vernichtung Israels – nicht zur friedlichen Koexistenz“, erklärte er und warf Frankreich vor, den Terror zu belohnen.

Washington übt scharfe Kritik an Macrons Vorgehen

US-Außenminister Marco Rubio reagierte umgehend mit scharfer Kritik: Er bezeichnete die Entscheidung als „unverantwortlich“ und schädlich für den Friedensprozess.

Zudem warnte er, sie könne der Hamas-Propaganda Auftrieb geben und die Opfer der Anschläge vom 7. Oktober verhöhnen.

Kanada ruft zur Deeskalation auf – kritisiert aber auch Israel

Kanadas Premierminister Mark Carney wählte einen gemäßigteren Ton:

Er forderte beide Seiten zur Suche nach Frieden auf, verurteilte jedoch zugleich Israels Rolle in der humanitären Krise im Gazastreifen und die Behinderung kanadischer Hilfslieferungen.

Zugleich bekräftigte er seine Unterstützung für die Zwei-Staaten-Lösung.

Internationale Gegenreaktionen

Macron hatte monatelang über die Anerkennung nachgedacht, stieß dabei jedoch auf erheblichen Widerstand, unter anderem aus Großbritannien und Kanada.

Eine für Juni geplante internationale Friedenskonferenz, gemeinsam mit Saudi-Arabien organisiert, wurde aufgrund regionaler Spannungen und des Drucks aus den USA verschoben.

Ein sensibles diplomatisches Manöver in New York

Vor der UN-Vollversammlung soll in New York ein auf Ministerebene reduzierter Gipfel stattfinden.

Frankreich will diese Gelegenheit nutzen, um eine Koalition von Staaten zu bilden, die die palästinensische Staatlichkeit unterstützen, und um gemeinsame Eckpunkte für ein künftiges Friedensabkommen zu präsentieren.

Israel warnt vor Konsequenzen für bilaterale Beziehungen

Israelische Regierungsvertreter sollen Frankreich davor gewarnt haben, dass eine Anerkennung die diplomatischen Beziehungen ernsthaft beschädigen könnte.

Mögliche Gegenmaßnahmen reichen von der Einschränkung der Geheimdienstkooperation bis hin zur Blockade französisch geführter regionaler Initiativen – einige sprachen sogar von einer möglichen weiteren Annexion im Westjordanland.

Die Palästinensische Autonomiebehörde begrüßt Frankreichs Unterstützung

In einer Erklärung auf X lobte der Vizepräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Hussein Al-Sheikh, Frankreichs Entscheidung als „historischen Meilenstein“ und als Bestätigung des palästinensischen Rechts auf Selbstbestimmung.

Er dankte Macron für die Unterstützung ihrer Bestrebungen nach einem unabhängigen Staat.

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