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HIV-Infektionen in der russischen Armee seit Beginn des Ukraine-Kriegs um das Zwanzigfache gestiegen

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Stigmatisierung und Schweigen verschärfen die Lage und erhöhen das Risiko einer weiteren Ausbreitung der Krankheit.

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Stigmatisierung und Schweigen verschärfen die Lage und erhöhen das Risiko einer weiteren Ausbreitung der Krankheit.

Was geschieht?

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine verzeichnen die russischen Streitkräfte einen alarmierenden Anstieg der HIV-Infektionen – laut einem Bericht der Times of London um das Zwanzigfache.

Gesundheitskrise in der Truppe

Eine Studie des Carnegie Centers zeigt, dass HIV nicht nur durch Verletzungen im Gefecht verbreitet wird.

Vielmehr seien es persönliche Entscheidungen unter extremem Kriegsstress, die den starken Anstieg der Infektionen vorantreiben.

„Leben, als wäre es der letzte Tag“

Laut Forschern entwickeln viele russische Soldaten unter der ständigen Bedrohung durch den Tod eine fatalistische Einstellung zum Leben.

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Diese „Carpe-diem“-Mentalität begünstige riskantes Sexualverhalten und den wiederholten Gebrauch kontaminierter Nadeln beim Drogenkonsum.

Unsachgemäßer Nadelgebrauch als Haupttreiber

In Frontgebieten, wo der Zugang zu sauberem medizinischem Material eingeschränkt ist, werden Nadeln häufig mehrfach verwendet – sei es beim Drogenkonsum oder bei einfacher medizinischer Versorgung.

Alarmierendes Sexualverhalten unter Soldaten

Berichten zufolge ist ungeschützter Geschlechtsverkehr unter russischen Militärangehörigen in der Ukraine weit verbreitet.

In Ermangelung wirksamer Präventionsmaßnahmen und Aufklärung steigt dadurch das Risiko einer HIV-Übertragung erheblich.

Mobilmachung und Infektionswelle gehen Hand in Hand

Der Anstieg der HIV-Fälle fiel zeitlich mit den intensivsten Phasen der russischen Mobilmachung zusammen.

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Die massenhafte Einberufung oft schlecht ausgebildeter und unzureichend betreuter Rekruten dürfte die Ausbreitung der Krankheit zusätzlich begünstigt haben.

Bereits vor dem Krieg eine nationale Krise

Schon vor dem Krieg gehörte Russland zu den Ländern mit den höchsten HIV-Raten weltweit.

Offiziell sind über 1,1 Millionen Menschen HIV-positiv registriert – Experten gehen jedoch von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.

Ein globaler Vergleich zeigt ein düsteres Bild

Obwohl Russland weniger als zwei Prozent der Weltbevölkerung stellt, entfielen laut UN-Daten im Jahr 2021 fast vier Prozent der weltweiten HIV-Neuinfektionen auf das Land.

Stigmatisierung und Schweigen verschärfen die Epidemie

Russlands Umgang mit HIV wird seit Langem durch gesellschaftliche Stigmatisierung und unzureichende öffentliche Gesundheitsmaßnahmen erschwert.

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Insbesondere im Militär, wo das Sprechen über die eigene Gesundheit tabuisiert ist, breitet sich das Virus weitgehend ungehindert aus.

Experten warnen vor langfristigen Folgen für die Einsatzfähigkeit

Die wachsende HIV-Krise in den russischen Streitkräften könnte langfristig die Einsatzbereitschaft und Moral erheblich untergraben.

Gesundheitsexperten und Menschenrechtsorganisationen fordern dringend bessere medizinische Versorgung, Aufklärung und Prävention für Soldaten.

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